macOS: Aus für 32-Bit-Apps, OpenGL und OpenCL

macOS 10.14 wird das letzte Mac-Betriebssystem sein, auf dem 32-Bit-Software läuft. OpenGL und OpenCL haben ebenfalls ausgedient – Apple setzt voll auf Metal.

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Apple-Entwicklerkonferenz WWDC

Ein Mann sitzt vor einem Laptop auf der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC.

(Bild: dpa, Marcio Jose Sanchez/AP/Illustration)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Leo Becker

Auf das Aus für 32-Bit-Apps in iOS 11 folgt das Ende für 32-Software auf dem Mac – allerdings erst im kommenden Jahr. Das für Herbst 2018 angesetzte macOS 10.14 Mojave wird das letzte Mac-Betriebssystem mit 32-Bit-Unterstützung sein, wie Apple inzwischen auf der Entwicklerkonferenz WWDC bestätigte. Daraus folgt, dass in macOS 10.15 nur noch 64-Bit-Programme laufen.

Die Warnung vor 32-Bit-Apps ist schon in macOS High Sierra präsent.

Schon seit Version 10.13.4 warnt macOS High Sierra beim ersten Start von 32-Bit-Apps, dass diese "nicht für deinen Mac optimiert" sind, der Entwickler müsse sie aktualisieren, "um die Kompatibilität zu verbessern".

Mit dem am Montag angekündigten macOS 10.14 Mojave dürften die Warnmeldungen beim Öffnen von 32-Bit-Apps nochmals dringlicher werden – nach diesem Schema ging Apple auch beim 64-Bit-Übergang von iOS vor.

Neu in Apples Mac App Store eingestellte Apps müssen schon seit Anfang des Jahres zwingend als 64-Bit-App vorliegen. Diese Vorgabe gilt inzwischen auch für App-Updates sowie im Store bestehende Software. Das anstehende Ende für 32-Bit-Software auf dem Mac hatte Apple schon im vergangenen Jahr auf der Entwicklerkonferenz in Aussicht gestellt, damals aber noch keinen konkreten Zeitpunkt für die Umsetzung genannt.

Der 64-Bit-Übergang betrifft nicht nur Dritt-Entwickler: Auch Apple-eigene Software wird damit voraussichtlich ihre Funktion verlieren, der Konzern will beispielsweise das seinem Nachfolger an Funktionen überlegene QuickTime 7 nicht mehr anpassen, auch der im macOS integrierte DVD-Player dürfte damit seinem Ende entgegensehen.

Mit der nächsten Version von iOS, macOS und tvOS gelten die alten Grafik-Schnittstellen bei Apple als ausgemustert.

(Bild: Apple-Video)

Neben 32-Bit-Software hat Apple auch ein Ende der Unterstützung der Grafik-Programmierschnittstellen OpenGL und OpenCL angekündigt.

Diese "Alt-Technologien" gelten in macOS 10.14 Mojave, iOS 12 und tvOS 12 als "ausgemustert" (deprecated), betont der Hersteller. Spiele und grafikintensive Programme sollten "jetzt" auf Apples noch vergleichsweise junge 3D-Grafikschnittstelle Metal und das zugehörige Framework Metal Performance Shaders umsatteln.

Ob OpenGL- und OpenCL-Unterstützung in macOS 10.15 bereits komplett gestrichen wird, bleibt vorerst offen. Ausgemusterte Schnittstellen sind gewöhnlich noch für einen "sinnvollen Zeitraum" verfügbar, merkt Apple an, Entwickler sollten deren Verwendung aber so schnell wie möglich vermeiden.

[Update 6.06.2018 12:50 Uhr] Apples mit macOS ausgelieferte DVD-Player-App wird ein 64-Bit-Update erhalten, wie Entwickler berichten – im Unterschied zu QuickTime 7 hat diese Apple-Software also nicht ausgedient. (lbe)