Parkinson: Apple Watch erfasst Bewegungsstörungen

Eine neue Schnittstelle soll das Überwachen motorischer Störungen per Computer-Uhr ermöglichen.

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Apple Watch in Berlin

(Bild: dpa, Kay Nietfeld)

Lesezeit: 2 Min.

Apple baut die medizinischen Einsatzgebiete der Apple Watch aus: Eine neue API erlaubt die Erfassung von Bewegungsstörungen, wie das Unternehmen auf der Entwicklerkonferenz WWDC mitteilte. Die Schnittstelle ist darauf ausgelegt, die Bewegungen des Uhrenträgers anhand der integrierten Sensoren durchgängig zu überwachen.

Die neue "Movement Disorder API" für watchOS 5 ist derzeit speziell darauf ausgelegt, zwei spezifische Bewegungsstörungen bei Parkinson zu erkennen: Dazu gehört das Symptom des Zitterns (Tremor) sowie Störungen des Bewegungsablauf, die durch gegen das Zittern eingesetzte Medikamentierung auftreten könne, etwa Schwanken und Zappeln, wie ein Apple-Entwickler erklärte. Der verwendete Algorithmus basiere auf internen Studien mit Parkinson-Patienten.

Die Erfassung der Bewegungsstörungen per Uhr soll die Behandlung von Parkinson verbessern.

(Bild: Apple-Präsentation)

Apps haben so die Option, diese Bewegungsstörungen von Parkinson-Patienten über einen längeren Zeitraum zu überwachen und so die möglichen Nebenwirkungen der Medikamentierung zuverlässiger zu erfassen als es etwa Patiententagebücher und punktuelle klinische Tests erlauben, wie das Unternehmen anmerkt.

Die Schnittstelle ist speziell für Wissenschaftler und Ärzte gedacht und ihre Verwendung in Apps erfordert eine spezielle Berechtigung, die erst bei Apple eingeholt werden muss.

Die Sensoren der Apple Watch sollen nach Apples Vorstellung verstärkt zur medizinischen Diagnose zum Einsatz kommen. Gemeinsam mit US-Universitäten erforscht Apple derzeit in einer App-basierten Studie, ob die Uhr Herzrhythmusstörungen – speziell Vorhofflimmern – zuverlässig erkennen kann. Die Schnittstelle für Bewegungsstörungen ist ein neues Element, sie dürfte im Laufe der Zeit um die Erfassung weiterer Symptome ergänzt werden.

Apple-Chef Tim Cook sieht die Kontrolle von Körperfunktionen als den "heiligen Gral" einer Smartwatch – sie solle langfristig als ein Äquivalent zur Auto-Serviceanzeige dienen – für den eigenen Körper. (lbe)