Computex

SSDs bis 16 TByte und Micro-SD-Karten bis 512 GByte auf der Computex

Viele Hersteller zeigen auf der Computex neue SSDs und MicroSD-Karten. Einige könnten bald in den Läden liegen, auf andere wird man wohl noch warten müssen.

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Computex: Schnelle SSDs und große MicroSD-Karten

(Bild: Christof Windeck)

Lesezeit: 5 Min.
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Die SSD-Hersteller setzen bei Neuvorstellungen immer mehr auf die schnelle Anbindung per PCI Express, neue SATA-SSDs werden immer seltener, so wie jetzt auf der Computex in Taipeh zu sehen. Besonders flott ist Intels Neuvorstellung mit 3D-XPoint-Speicher, die Optane SSD 905P. Der Nachfolger der 900P ist nicht nur als 2,5-Zoll-Laufwerk mit U.2-Anschluss und als Steckkarte, sondern auch im typischen M.2-Format erhältlich. Trotz einer Kapazität von nur 380 GByte passt die 905P mit ihrer Baulänge von 110 Millimeter (M.2 22110) nicht mehr in jedes Notebook hinein.

Auch bei Adata konnte man ein eher ungewöhnliches Format sehen: Die M.3-SSD IM3P33EC für den Servereinsatz kommt mit bis zu 16 TByte Speicher und soll beim Lesen bis zu 3,2 GByte/s sowie 370.000 IOPS erreichen.

Bis zu 4 TByte Speicherplatz verspricht der Controller-Hersteller MaxIOtek auf einer doppelseitig bestückten M.2-SSD. Interessant am ausgestellten Muster war jedoch vor allem der dort verwendete Flash-Speicher: Verschiedenen Medienberichten zufolge trägt dieser das Logo von UNIC, einer Tochter der chinesischen Tsinghua Unigroup. Ob es sich dabei um den ersten in China hergestellten Flash-Speicher handelt oder nicht, ist noch unklar: Gerüchten zufolge gibt es ein Abkommen zwischen Intel und UNIC, es könnte sich also auch um Intel-Flash handeln.

Speicheranbindung für Spezialfälle: Oculink-DOM von Innotek

(Bild: Christof Windeck)

Einen ganz anderen Anschluss nutzen die DOM-Module von Innodisk: Diese werden direkt auf die passenden Anschlüsse auf dem Mainbooard gesteckt; als Anschlussvarianten stehen unter anderem SAS und PCIe NVMe via OCuLink (OCuLink-DoM) zur Verfügung.

Die meisten Neuvorstellungen aber nutzen Speicher der vier etablierten Flash-Hersteller und das übliche M.2-Format. Patriot etwa stellte die Viper M.2 SSD vor, die mit bis zu 1 TByte Kapazität auf den Markt kommen soll. Mit 3,4 GByte/s beim Lesen und 3 GByte/s beim Schreiben könnte sie dem Platzhirsch Samsung 970 Pro das Leben schwer machen.

Langsamer, aber auch günstiger dürfte die Corsair MP300 sein: Die SSD ist mit nur zwei PCIe-Lanes angebunden und schafft damit bis zu 1,6 GByte/s beim Lesen. Der Einbau solch eher langsamer SSDs lohnt jedoch nur, wenn es wirklich darum geht, ein möglichst günstiges System mit PCIe-SSD zusammenzustellen.

Deutlich schneller ist die Plextor M9Pe Extreme: Über einen NVMe-Switch fasst das Unternehmen hier zwei M9Pe zusammen, die sequenziellen Übertragungsraten sollen so auf mehr als 6,5 GByte/s beim Lesen steigen. Die Karte benötigt einen PCIe-3.0-Steckplatz mit acht Lanes.

MicroSD-Karten sind bald mit 512 GByte Speicherkapazität verfügbar.

(Bild: Christof Windeck)

2 TByte auf einer MicroSD-Karte? Noch nicht, das Muster von Phison war wohl eher ein Marketing-Gag. Als "Future Product" wurde es bezeichnet – wie die Hersteller der MicroSD-Karten so viel Flash-Speicher auf der kleinen Fläche unterbringen, ist dem Hersteller des Controllers wohl erst einmal egal.

Aktuell müssen sich die Anwender daher noch mit 512 GByte großen MicroSD-Karten begnügen. Eine solche Karte zeigte unter anderem Adata, und zwar mit der Ankündigung, dass diese "bald erhältlich sein soll".

USB 3.1 Gen. 2 schafft mehr als 1 GByte/s. Bislang mussten die Hersteller externer Laufwerke zwei SATA-SSDs einsetzen und diese im RAID 0 schalten, um diese Geschwindigkeit zumindest annähernd zu erreichen. Nun aber hat JMicron einen Chip gezeigt, der die flotten PCIe-SSDs an die USB-Schnittstelle bringt. Der JMS583 unterstützt SSDs mit PCIe-3.0-x2-Anbindung. Diese könnten prinzipiell fast 2 GByte/s erreichen, über den USB-Port wird ihre Leistung jedoch begrenzt.

USB-Gehäuse für M.2-SSDs mit PCIe-Interface: Das Silverstione MS11 bindet schnelle SSDs an den USB-Port.

(Bild: Christian Hirsch)

JMicron zeigte auf der Computex seinen Chip in Verbindung mit einer Samsung 960 Pro, die über den USB-Port rund 1 GByte/s lesend und schreibend erreichte. Ankündigungen zu konkreten Produkten gab es noch nicht. [Update] Silverstione zeigte auf der Computex bereits einen Prototypen eines solchen Gehäuses. [/Update]

Wirklich viel externen Speicher auf kleinem Raum bietet bislang nur der Kingston DataTraveler Ultimate Generation Terabyte, ein USB-Stick mit 2 TByte Fassungsvermögen. Adata kommt mit einem zumindest auch in gold erhältlichen USB-Stick UE700 Plus nun zumindest auf 1 TByte. Einen Preis hat das Unternehmen noch nicht genannt: Wie auch bei den anderen hier erwähnten Produkten ist noch unklar, ob sie auch in Deutschland erscheinen werden; die Preise werden erst zur Markteinführung feststehen. (ll)