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Firmen-Router für Supervectoring

Fürs kommende, dank Supervectoring extraschnelle Telekom-VDSL erscheinen zwei Router-Serien von Lancom Systems und Draytek.

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Firmen-Router für Supervectoring

(Bild: Lancom)

Lesezeit: 2 Min.

Mit Supervectoring will die Deutsche Telekom dem Internet übers Telefonkabel nochmal die Sporen geben, bis endlich Glasfasern in allen Wohnungen liegen: Voraussichtlich ab August 2018 soll das Angebot Magenta XL bis zu 250 MBit/s im Downstream liefern. Für kleine Netze gibt es von verschiedenen Herstellern jetzt schon xDSL-Modem-Router, die das dafür nötige VDSL-Übertragungsprofil 35b verstehen, beispielsweise AVMs Fritzbox 7590, den VR2800V von TP-Link und ganz frisch den Asus DSL-AC68VG. Auf der Cebit 2018 haben nun Draytek und Lancom Systems ihre Supervectoring-fähigen Router für Firmen angekündigt.

Der Lancom 1793 soll noch in diesem Sommer in drei Varianten erscheinen: Das Basismodell 1793VA hat vier Gigabit-Ethernet-LAN-Ports, die Variante VAW zusätzlich umschaltbares Dualband-WLAN (IEEE 802.11n-300 oder 802.11ac-867). Das Modell 1793VA-4G besitzt statt des WLANs ein LTE-Funkmodul als zweite WAN-Schnittstelle; dieser 4G-Port versteht LTE-Advanced bis 300 MBit/s im Downstream.

Das Supervectoring-fähige Modem der 1793er funktioniert auch an älteren Anschlüssen (VDSL2, ADSL2+). Ferner haben die Geräte zwei ISDN-S0- und vier analoge Telefonie-Ports. Das erleichtert den Übergang ins All-IP-Zeitalter, denn die Telekom will 2018 ihre Netzumstellung abschließen und die letzten ISDN-Anschlüsse kappen.

Draytek will im Lauf des Jahres gleich zwei Routerserien in mehreren Ausführungen auf den Markt bringen: Die Basismodelle Vigor2865 und 2866 sind für Supervectoring beziehungsweise G.fast vorgesehen. Sie haben 6 Gigabit-Ethernet-LAN-Ports, von denen man einen zum zweiten WAN-Port für einen zusätzlichen Internetzugang umwidmen kann. Darüber lässt sich Multi-WAN-Betrieb für Load Balancing oder Failover bewerkstelligen.

Die Router-Serie Draytek Vigor2865 versteht Supervectoring nach Profil 35b auf ihrem DSL-Anschluss. Die äußerlich gleiche Serie Vigor2866 ist auf das bei manchen lokalen Providern gebräuchliche G.fast ausgelegt.

(Bild: Draytek )

Ferner haben die Geräte 2 USB-Anschlüsse, die Mobilfunk-Sticks, Drucker, Massenspeicher oder Sensoren steuern. Beide Router-Serien gibt es optional mit WLAN (Simultan-Dualband, IEEE 802.11n-600 und 11ac-1733, Vigor2865ac/2866ac) und mit einem integrierten Mobilfunk-Modem (LTE Cat. 6 bis 300 MBit/s Downstream, Vigor2865Lac/2866Lac).

Selbst aufgesetzte Router, die auf OpenWRT oder pfSense fußen, lassen sich mit dem ebenfalls angekündigten xDSL-Modem Vigor160 an Supervectoring-Anschlüssen betreiben. Alternativ zu dieser Technik soll das Modem auch G.fast verstehen, das hierzulande einige lokale Provider wie Netcologne einsetzen.

Update 15:30: LAN/WAN-Ports beim Vigor2865/66 korrigiert. (ea)