Trump verspricht Apple keine Zollbelastung aufs iPhone

In den Handelsstreit mit China soll sich Apple-Boss Tim Cook höchstpersönlich eingeschaltet haben – auf beiden Seiten.

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Präsident Donald J. Trump bei einem Auftritt.

(Bild: Gage Skidmore, Lizenz CC BY-SA 2.0)

Lesezeit: 2 Min.

Drohen Apple wegen des Zollkonflikts zwischen den USA und China Einbußen bei iPhone und Co.? Schließlich wird das Smartphone in China endmontiert. Laut einem US-Medienbericht sieht es jedoch nicht danach aus. Demnach hat die Regierung von Donald J. Trump dem Apple-CEO Tim Cook mitgeteilt, dass es keine Zölle auf aus China importierte iPhones geben wird – obwohl die Handelsverwaltung des Landes gerade dabei ist, eine 200 Milliarden US-Dollar schwere Liste an Produkten aus China zusammenzustellen, die im aktuellen Handelsstreit "bestraft" werden sollen.

Wie die New York Times meldet, hat Apple in und wegen China viel zu verlieren. Der Konzern betreibt allein 41 eigene Ladengeschäfte und setzt Hunderte Millionen iPhones ab – insgesamt gilt Apple als erfolgreichstes US-Unternehmen im Riesenreich. Cook betreibt daher offenbar eine Art Doppeldiplomatie: Er spricht regelmäßig auch mit Trump direkt, hat aber ebenso gute Kontakte in die Regierung des chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Eine entsprechende Initiative wird beim wichtigsten Auftragsfertiger Apples, Foxconn, intern "rotes Apple" (Red Apple) genannt, hieß es. Es soll angeblich gute Beziehungen zur Kommunistischen Partei (KP) geben.

Zuletzt war Cook zum "Co-Chair" der wichtigen Wirtschaftskonferenz China Development Forum in Peking gemacht worden und nahm auch an der World Internet Conference in China teil.

Wer Cook garantiert hat, dass die USA keine Strafzölle auf das iPhone erheben werden, bleibt in dem New York Times-Bericht im Dunkeln – es könnte Trump persönlich oder eine Regierungsbehörde gewesen sein. Bei Apple selbst fürchtet man, dass China im Handelsstreit signifikant zurückschlagen könnte – sobald die Bürokratie auf den Plan tritt.

Dies könnte die gesamte Apple-Lieferkette stören, die bislang zumeist läuft wie ein Uhrwerk. Nur so ist es möglich, jedes Jahr Hunderte Millionen Geräte herzustellen und abzusetzen – im Herbst werden neue iPhones erwartet. Denkbar wäre, dass die chinesischen Behörden Apple aufgrund "nationaler Sicherheitsinteressen" künftig genauer unter die Lupe nehmen könnten.

[Update 19.06.18 20:08 Uhr:] Gegenüber dem Börsensender CNBC sagte der Handelsberater des Weißen Hauses, Peter Navarro, er selbst sei nicht über eine Ausnahme für Apples iPhone bei den aktuellen Zolltarifverhandlungen mit China informiert. (bsc)