Die Suchmaschine weiß es auch nicht

Google Photos kann künftig mittels KI Objekte erkennen – was allerdings nicht immer funktioniert.

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Die Suchmaschine weiß es auch nicht
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So lustig kann künstliche Intelligenz sein: Ein Foto zeigt eine braune, geschwungene Steintreppe am Meer. Und was glaubt die KI darin zu sehen? Einen Moschusochsen, ein Murmeltier, eine Bisamratte oder einen Otter.

Kein Wunder, dass Google sein neues Feature "Google Lens" ziemlich gut versteckt hat, und zwar in der Bilderverwaltungs-App "Google Photos" (kostenlos, für Android und iOS). Wer die Systemsprache seines Smartphones auf Englisch stellt und Fotos mit dieser App öffnet, findet am unteren Bildrand das Lens-Symbol. Ein Klick sollte eigentlich ergänzende Informationen zum Inhalt des Fotos zeigen. Meist aber erscheint die Nachricht: "Hmm, not seeing this clearly yet".

Bei häufigen Motiven spuckt die App dann doch noch eine passende Wikipedia-Beschreibung aus und bietet eine Google-Suche nach dem entsprechenden Begriff an. Doch solche Treffer sind Glückssache. Einen Ficus-Baum hielt die App für eine Birke, eine Pinie, einen Ahorn oder eine Tanne, Hauptsache was mit Ästen. Ficus war nicht dabei. Und Telefone, Laptops oder Fahrräder erkennt Lens nicht einmal generisch als solche.

Zur Verschlagwortung ist das Tool damit vollkommen unbrauchbar. Nützlicher ist hingegen die Möglichkeit, Visitenkarten abzufotografieren und die Daten gleich in die eigenen Kontakte einzutragen. Das funktioniert mal problemlos, mal gar nicht. Der praktische Nutzen der App hält sich somit in Grenzen. Aber um Buzzwörtern wie "Deep Learning" oder "neuronale Netze" den Stöpsel zu ziehen, ist sie unschlagbar.

Produkt: Google Lens
Hersteller: Google
Preis: kostenlos

(grh)