Japanische Sonde Hayabusa 2: Asteroid Ryugu fast erreicht

Die japanische Sonde Hayabusa 2 kommt in wenigen Tagen an ihrem Asteroiden an. Bei sich hat sie einen Lander aus Deutschland.

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Asteroidenmission: Hayabusa 2 nähert sich ihrem Ziel Ryugu

Ryugu aus 245 Kilometern Entfernung

(Bild: JAXA, University of Tokyo, Kochi University, Rikkyo University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji University, University of Aizu and AIST)

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Der sich drehende Ryugu aus 700 Kilometern Entfernung

(Bild:  JAXA, University of Tokyo, Kochi University, Rikkyo University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji University, University of Aizu and AIST)

Die japanische Sonde Hayabusa 2 ist inzwischen weniger als 100 Kilometer von ihrem Ziel – dem Asteroiden Ryugu – entfernt und soll ihn am kommenden Mittwoch erreichen. Dann wird sie in eine Umlaufbahn einschwenken und soll den Himmelskörper in 20 Kilometern Entfernung umkreisen. Während des Anflugs hat die Sonde in den vergangenen Wochen mehrere Aufnahmen des Asteroiden gemacht und dabei nicht nur dessen Rotationsrichtung sichtbar gemacht, sondern auch bereits die ersten Oberflächenmerkmale. Zu erkennen ist offenbar ein Gebirgsring, der den Asteroiden am Äquator wie ein Gürtel zu umschließen scheint.

Für Hayabusa 2 bedeutet die Ankunft einen ersten Höhepunkt nach einer mehr als dreijährigen Reise seit ihrem Start im Dezember 2014. Die Sonde soll den Asteroiden nun ein Jahr lang untersuchen und danach mit Bodenproben zur Erde zurückkehren. Außerdem soll Hayabusa 2 auch den Lander Mascot (Mobile Asteroid Surface Scout) absetzen, der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt stammt. Der soll kommendes Jahr auf dem Asteroiden aufsetzen und mithilfe mehrerer Hüpfer bis zu 16 Stunden lang Analysen vornehmen. Hayabusa 2 soll aus dem Orbit Material aufnehmen und zur Erde zurückbringen. Das war bereits dem Vorgänger Hayabusa gelungen.

Hayabusa 2 und der Asteroid Ryugu (7 Bilder)

Ryugu aus 2600 Kilometern Entfernung, fotografiert am 6. Juno 2018
(Bild: JAXA, University of Tokyo, Kochi University, Rikkyo University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji University, University of Aizu and AIST)

Mit der Erforschung von Ryugu – der zur Zeit des Starts von Hayabusa 2 noch 1999 JU3 hieß – widmet sich die japanische Weltraumagentur einem besonders urtümlichen Asteroiden als mit Hayabusa. Die JAXA will herausfinden, welche Rolle Asteroiden wie der etwa 900 Meter durchmessende Ryugu bei der Entstehung des Lebens auf der Erde gespielt haben und gleichzeitig die eigene Expertise bei der Sammlung und Rpckholung von Bodenproben im Sonnensystem ausbauen. Im kommenden Jahr soll Hayabusa 2 einen Krater in die Oberfläche des Asteroiden schlagen und danach dorthin herabsinken. Dort soll sie dann Material entnehmen, das zur Erde zurückgebracht werden soll.

[Update 21.06.2018 – 11:25 Uhr] Hayabusa 2 ist 2014 gestartet. Die falsche Jahreszahl wurde korrigiert. (mho)