Oracle stellt neue Datenbank-Version vor

Im Kopf-an-Kopf-Rennen mit Microsoft und IBM hat Datenbankhersteller Oracle mit der neuen Version seiner DB-Software die nächste Runde eingeläutet.

vorlesen Druckansicht 58 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dorothee Wiegand

Im Kopf-an-Kopf-Rennen mit Microsoft und IBM hat Datenbankhersteller Oracle mit der neuen Version seiner DB-Software die nächste Runde eingeläutet. Im kalifornischen Hauptquartier wurde Oracle9i am Donnerstag vorgestellt. Rene Bonvanie, Vizepräsident des Oracle Technology Network (OTN) rechnet mit einer "gewaltigen Nachfrage vonseiten der Industrieunternehmen, die sofort mit dem Testen und Prüfen von Internetanwendungen beginnen wollen". OTN-Mitglieder können dazu im Internet eine Testversion aus dem Web herunterladen. Man habe durch Verringern des notwendigen Plattenplatzes, Arbeitsspeichers und der notwendigen Prozessorleistung für Java-Anwendungen einen Durchbruch geschafft, hieß es bei der Einführung. In Deutschland soll die offizielle Vorstellung kommende Woche im Rahmen der Oracle Open World in Berlin stattfinden.

Mit der neuen Version soll sich auch die Staffelung der Lizenzpreise ändern. Die bisherige Preispolitik bei Oracle war bei einigen Kunden nicht gut angekommen: Beim so genannten power unit pricing berechnen sich der Kosten einer Lizenz in Abhängigkeit von der Prozessorleistung des Servers, auf dem die Oracle-Datenbank eingesetzt wird. Für das Upgraden seiner Hardware musste der Kunde auf diese Weise Strafe zahlen. Auch in Deutschland werden sich mit der neuen Version die Preise ändern, so Sonja Trunzer, Pressesprecherin bei Oracle. Derzeit liegen jedoch noch keine Informationen dazu vor.

Die Ankündigung kommt zu einer Zeit, in der auch Datenbankanbieter einen Rückgang der Umsätze verzeichnen. Zudem drängen die Oracle-Konkurrenten Microsoft und IBM verstärkt auf diesen Markt. IBM hatte kürzlich den Datenbank-Spezialisten Informix aufgekauft und Microsoft will laut Wall Street Journal in der kommenden Woche die neue Version des SQL-Servers vorstellen. Angeblich verringert sich mit der neuen SQL-Server-Version der technische Abstand zur Oracle-Datenbank. Zudem habe Microsoft-Chef Steve Ballmer alle Entwicklungsabteilungen seines Hauses aufgerufen, bei neuen Produktentwicklungen gezielt auf Kompatibilität mit der MS-Datenbank hinzuarbeiten. Vielleicht erfolgte die Vorstellung von Oracle9i daher etwas übereilt – bei Oracle Deutschland gibt es noch keine präzisen Informationen darüber, wann das neue Produkt für alle Betriebssysteme verfügbar sein wird. Beim Oracle customer care rechnet man damit, dass es noch bis zu acht Wochen dauern wird. (dwi)