iOS 12: "Screen Time" überwacht App-Nutzung

Um der "Digital Wellness" zu dienen, trackt das nächste iPhone-Betriebssystem Nutzeraktivitäten im Detail – inklusive Ausflüge ins Internet.

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iOS 12: "Screen Time" überwacht App-Nutzung

Screen Time kann auch bestimmte Aktivitäten sperren, wenn Zeitlimits erreicht sind.

(Bild: Apple)

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iOS 12 wird Gerätenutzern ein umfassendes Tracking ihrer App-Verwendung erlauben. Nachdem Apple seit kurzem die Beta des neuen Mobilbetriebssystems auch öffentlich testen lässt, sickern immer mehr Details zu der "Screen Time" genannten Funktion durch. Sie soll der sogenannten Digital Wellness dienen und Gerätebesitzern ein besseres Gefühl dafür geben, wie sie iPhone oder iPad einsetzen. Dadurch soll einem Suchtverhalten vorgebeugt werden, vor dem immer mehr Experten warnen.

Screen Time besteht dabei aus zwei Komponenten: Der Überwachung der Gerätenutzung sowie der Möglichkeit, sich selbst (oder anderen Usern der gleichen Hardware) Limits zu setzen. Die neue Funktion ist über die Systemeinstellungen zu finden und bietet auf den ersten Blick eine Übersicht der Arten von Apps, die man eingesetzt hat – und wie lange dies am heutigen Tag (sowie auf Wunsch in den letzten sieben Tagen) erfolgte.

iOS 12 kann hier nach verschiedenen Anwendungstypen wie Nachrichten, Produktivität, Spielen, Social Networking, Kamera, Fotos oder Kreativität unterscheiden, was sich aber wieder in einzelne Programme herunterbrechen lässt. Screen Time misst die Nutzungszeiten und erfasst sogar, wie oft das Telefon pro Tag angehoben wurde und wann besonders häufig. Es werden Durchschnittswerte angezeigt und wie stark sich die aktuelle Nutzung davon unterscheidet. Übersichten gibt es auch über die eingegangen Benachrichtigungen und das Internet-Verhalten. Bei letzterem werden die Hauptdomains angezeigt, nicht die einzelnen aufgerufenen Seiten.

Wer verhindern möchte, sein Gerät zu häufig zu verwenden, kann die sogenannte Downtime-Funktion aktivieren. Hier lassen sich Zeitlimits für bestimmte Apps und App-Gruppen festlegen. Zudem können Anwendungen definiert werden, die immer funktionieren, etwa die Telefonie.

Screen Time erfasst Nutzungsinformationen auch über Geräte hinweg, solange man sich auf diesen mit der gleichen Apple ID einloggt. Apples Standardproblem, dass ein iPhone oder ein iPad nur einen Hauptnutzer haben dürfen (mit Ausnahme von Tablets im Bildungsbereich, wo es eine Multi-User-Funktion gibt), bleibt auch bei Screen Time bestehen. So kann man sein Gerät nicht einfach seinem Kind geben und spezielle Einstellungen für es vornehmen. Hat es seine eigene Hardware, ist natürlich eine Steuerung durch ein Elternteil möglich. (bsc)