Was in Apples Kartenautos steckt

Der Konzern hat Details dazu verraten, wie er Daten für Apple Maps erfasst – und dabei die Privatsphäre schützen will.

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Was in Apples Kartenautos steckt

Ein Apple-Maps-Fahrzeug.

(Bild: AppleInsider)

Lesezeit: 2 Min.

Ausgangsbasis für Apples runderneuerten Kartendienst sind eigene Erfassungsfahrzeuge, die seit mindestens 2015 unterwegs sind – auch in Europa. Gegenüber US-Medien gab der iPhone-Produzent nun erstmals Details zu deren technischer Ausstattung bekannt.

Die üblicherweise hell gestrichenen Vans mit "Apple Maps"-Aufdruck samt Verweis auf maps.apple.com beinhalten mehr als nur einen GPS-samt-Kamera-Aufbau, schreibt das IT-Blog TechCrunch, das im Apple-Auto mitfahren durfte. Mit an Bord sind auch vier LIDAR-Arrays an allen Ecken. Insgesamt können acht Kameras überlappende hochauflösende Aufnahmen der Umgebung machen.

Die Aufnahmen landet in einem am Boden montierten Mac Pro, der an einem SSD-Array hängt. Die Kartenerfassungssoftware selbst läuft auf einem iPad, das per USB mit der restlichen Anlage in Verbindung steht. Pro Fahrt sind mindestens zwei Mitarbeiter im Auto: Einer fährt, der andere überprüft die Erfassung. Pro Tour werden Tausende von Bildern samt einer 3D-Punktwolke der gesamten Umgebung erfasst. Die Daten könnte Apple später auch für sein Projekt eines autonomen Fahrzeugs nutzen.

In Sachen Datenschutz will Apple laut eigenen Angaben alles richtig machen: Die aufgezeichneten Bilder und Daten werden verschlüsselt auf den SSDs abgelegt, die dann zu einem Rechenzentrum des Konzerns geliefert werden. Eigene Algorithmen entfernen daraus dann personenbezogene Daten wie Gesichter oder Kennzeichen. Software, die die Daten später weiter verwendet, enthält keinen Zugriff auf das Rohmaterial – Techniker ebenfalls nicht. Apples Mitarbeiter gaben an, das hohe Sicherheitsniveau sorge nicht dafür, dass sie bei ihrer Arbeit eingeschränkt sind.

Tatsächlich muss Apple aber auch keinen Dienst schaffen, der als Werbeplattform dient – Apple Maps ist für iOS- und macOS-Nutzer kostenlos und wird im Gegensatz zu Google Maps reklamefrei offeriert. Eddy Cue, Dienstechef des Unternehmens, betonte, man sammle Daten stets in anonymisierter Form und könne daher beispielsweise gar nicht sagen, ob sich eine Person von Punkt A nach Punkt B bewegt hat. "Das war stets ein zentraler Punkt." Das Sammeln von noch mehr Daten verhelfe Apple zu nichts. "Wir verlieren keine Funktionen und Fähigkeiten." (bsc)