Beliebtes Profi-MacBook fällt aus Apples Unterstützung
Das erste MacBook Pro mit Retina-Display von 2012 wird laut Apple-Website künftig als "abgekündigt" geführt. Es gibt keine Ersatzteile und keinen Support mehr.
Es war schön mit Dir, MBPR!
(Bild: Apple)
- Ben Schwan
Apple hat eines seiner populärsten Profi-Notebooks der letzten Jahre aus dem Support fallen lassen. Das MacBook Pro Retina, Mitte 2012 zur Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco ("Mid 2012") in einer 15-Zoll-Variante erstmals auf den Markt gekommen, gehört nun zu den "abgekündigten" Produkten, wie es auf der offiziellen Website des Unternehmens heißt. Das 13-Zoll-Retina-Modell, das wenige Monate später im Herbst 2012 ("Late 2012") erschienen war, erhält noch eine (vermutlich kleine) Schonfrist.
Mac Pro ist (fast) genauso alt
Dass das nun sechs Jahre alte Gerät, das mit Core-i7-Quad-Core-Prozessoren von Intel mit bis zu 2,7 GHz ausgestattet war, bei Apple bald "obsolet" sein könnte, hatte sich bereits in ersten Berichten von Mitte Juni angedeutet. Apple belässt Maschinen üblicherweise mit fünf bis sechs Jahren im Support – manchmal auch länger. So feierte der (immer noch aktuelle) Mac Pro kürzlich seinen fünften Geburtstag und dürfte auch noch mehrere Jahre unterstützt werden.
Verwirrend: Software-seitig wird das MacBook Pro Retina, das erstmals mit einem hochauflösenden Retina-Bildschirm kam, der eine Auflösung von 2880 mal 1800 Bildpunkten bei 220 dpi bot, weiterhin von Apple unterstützt – und zwar auch mit dem neuen Mac-Betriebssystem macOS 10.4 alias Mojave, das im Herbst erscheinen soll. Im Original lief das MacBook Pro Retina noch mit Lion, im Herbst 2012 erschien schließlich der Nachfolger Mountain Lion.
Reine SSD-Architektur
Das MacBook Pro Retina kam neben dem hochauflösenden Display auch mit einer schnellen SSD und setzte den Standard für künftige Modelle. Apple schnitt zudem alte Zöpfe zugunsten des Thunderbolt-Anschlusses ab und bot ein kompaktes Alugehäuse. Das 2012er MacBook Pro wurde relativ schnell durch einen Nachfolger abgelöst: Im Frühjahr 2013 folgte eine Neuauflage mit schnelleren Prozessoren zu einem niedrigeren Preis, nachdem es für die hohen Einstiegskosten viel Kritik gegeben hatte. Im Oktober 2013 schob Apple dann eine dritte Generation hinterher, die auf eine neuere Intel-Prozessorarchitektur setzte.
Das Ende des offiziellen Supports bedeutet, dass Nutzer keine Ersatzteile von Apple selbst mehr erhalten und dort auch keine Reparatur erwarten können. Stattdessen muss man sich bei Problemen an freie Werkstätten wenden, was unter Umständen sehr kostspielig werden kann. (bsc)