Treibstoff fast alle: Weltraumteleskop Kepler erst einmal stillgelegt

Dem Weltraumteleskop Kepler geht der Treibstoff aus. Vor dem Ende sollen noch einmal Daten zur Erde geschickt werden. Erst einmal wurde es aber abgeschaltet.

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Das Ende naht: Weltraumteleskop Kepler erst einmal stillgelegt

(Bild: NASA)

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Wie erwartet geht der Treibstoff des Weltraumteleskops zur Neige und nun will die NASA sicherstellen, dass davor noch einmal wertvolle Daten zur Erde geschickt werden. Wie die US-Weltraumagentur mitteilte, wurde die Sonde diese Woche vorsorglich in einen Ruhemodus versetzt, in dem sie keinen Treibstoff verbraucht. Nach den nötigen Vorbereitungen soll sie Anfang August wieder aufgeweckt werden und jene Daten zur Erde schicken, die sie in ihrer 18. Beobachtungsmission gesammelt hat. Mit dem bisschen Treibstoff, der ihr dann bleibt, soll sie danach trotzdem noch eine weitere Beobachtungsmission beginnen: Die Ingenieure wollen bis zur allerletzten Möglichkeit nach Exoplaneten fahnden.

Die nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannte Sonde sucht seit 2009 nach Planeten in fernen Sternensystemen und war dabei so erfolgreich, wie kein anderes Instrument. Kepler hat Hinweise auf Tausende Exoplaneten gefunden, von denen unzählige bereits bestätigt wurden und der immense Katalog wächst und wächst. Bei der überaus erfolgreichen Mission der Sonde traten mit fortschreitendem Alter auch immer wieder technische Schwierigkeiten auf, seit 2013 operiert Kepler nur noch in begrenztem Modus, den die Ingenieure mit einem Trick ermöglichten. Seit Monaten ist nun klar, dass der Sonde langsam aber sicher der Treibstoff ausgeht. Den braucht sie nicht nur, um immer genau den Fokus auf jene Sternenregion zu halten, in der sie nach Spuren von Exoplaneten sucht, sondern auch, um sich zur Erde zu drehen und die Daten zu übertragen.

Kepler sucht mithilfe der sogenannten Transitmethode nach Exoplaneten. Dabei halten die Forscher nach regelmäßigen Verdunkelungen von Sternen Ausschau, die nur durch davor vorbeiziehende Exoplaneten erklärt werden können. Dazu muss Kepler die Sterne möglichst lange im Blick behalten, um auch seltenere Verdunkelungen zu erkennen: Die weisen auf Exoplaneten hin, die ihren Stern in größerem Abstand umkreisen und deren Orbit deswegen länger dauert. Weil die Methode so erfolgreich war, hat Kepler mit dem Weltraumteleskop TESS bereits einen Nachfolger. Vom Transiting Exoplanet Survey Satellite erhoffen sich die Forscher noch mehr Funde als vom erfolgreichen Vorgänger.

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(mho)