Trendwende im PC-Markt

Erstmals seit Anfang 2012 nahm die Zahl der weltweit verkauften Rechner wieder zu. Das liegt unter anderem am Umstieg von Unternehmen auf Windows 10.

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Trendumkehr beim PC-Markt
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Im zweiten Quartal 2018 konnten die PC-Hersteller nach Angaben der Marktforscher von Gartner und IDC 1,4 beziehungsweise 2,7 Prozent mehr Desktop-Rechner, Notebooks und Workstations verkaufen als im Vorjahreszeitraum. Damit ist der seit Anfang 2012 anhaltende Abwärtstrend gestoppt. Insgesamt fanden von April bis Juni 2018 weltweit rund 62 Millionen neue PCs einen Abnehmer.

Die gestiegene Nachfrage erzeugen vor allem Unternehmen, die anderthalb Jahre vor dem Support-Ende von Windows 7 ihre vorhandenen Geräte durch aktuelle Desktop-PCs und Notebooks mit Windows 10 ersetzen. Der Absatz wuchs gleichermaßen bei preiswerten Rechnern mit Chrome OS wie bei teuren Premium-Notebooks. Private Käufer interessierten sich nach den überwundenen Lieferengpässen und dem folgenden Preisrutsch bei Grafikkarten vor allem für Gaming-PCs. Die zum Jahresanfang bekannt gewordenen Sicherheitslücken in Prozessoren Meltdown und Spectre scheinen keinen Einfluss auf das Kaufverhalten zu haben.

(Bild: c't)

In der Region Europa, Naher Osten und Africa (EMEA) wurden laut Gartner 17,4 Millionen Rechner verkauft, wobei in Deutschland vor allem Business-PCs gefragt waren. Trotz des Trends zu Mobilgeräten spielten Desktop-PCs hier eine wichtige Rolle bei den Zuwächsen.

Mit je 21,9 Prozent Marktanteil und je 13,6 Millionen verkauften Rechnern liefern sich Lenovo und HP nach den Angaben von Gartner einen Zweikampf um Platz 1. IDC zählt etwas anders und sieht HP mit 23,9 Prozent knapp vor Lenovo (22,1 Prozent). Hinter Dell auf dem dritten Platz folgen nach Stückzahlen gerechnet mit größerem Abstand Apple und Acer.

Die Marktkonzentration nimmt weiterhin zu: Die Top-5-Hersteller machen inzwischen 78 Prozent der PC-Verkäufe unter sich aus. Die verbleibenden PC-Hersteller haben unterdessen im Vergleich zum Vorjahr mit Rückgängen von 12,9 (Gartner) beziehungsweise 7,3 Prozent zu kämpfen.

Eine ausführliche Analyse zum PC-Markt lesen Sie kostenlos im c't-Artikel Silberstreif am Horizont aus c't 7/2018. (chh)