Nach Anklage gegen russische Hacker: Twitter sperrt Nutzerkonten

Nachdem in den USA 12 russische Hacker angeklagt wurden, reagiert Twitter und sperrt zwei Konten, die mit dem Hack der US-Demokraten in Zusammenhang stehen.

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Hackerangriff auf US-Wahlen: Twitter sperrt Nutzerkonten
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Als eine der ersten Reaktionen auf die Anklagen, die der US-Sonderermittler Mueller gegen 12 russische Hacker des Militärnachrichtendienstes GRU erhoben hat, sperrt Twitter die Konten DCLeaks und Guccifer 2.0. Hinter Letzteren sollen sich nicht (wie bislang behauptet) "amerikanische Hacktivisten" sowie ein einzelner rumänischer Hacker verbergen, sondern die russischen Hintermänner, die mit dem Hack der Demokratischen Partei in den USA in Verbindung gebracht werden.

Am Freitag waren 12 namentlich bekannte russische Hacker in den USA angeklagt worden, die Computersysteme der Demokratischen Partei infiltriert und dabei erbeutete Dateien über die Website "DCLeaks" öffentlich gemacht sowie darüber in den Präsidentschaftswahlkampf 2016 eingegriffen zu haben. Ihnen wird auch vorgeworfen, hinter dem Hacker-Pseudonym "Guccifer 2.0" zu stecken.

Twitter erläuterte seine Entscheidung dem Journalisten Tim Rutenberg von der New York Times, der dies in mehreren Tweets öffentlich machte. Demnach sperrte das Unternehmen die Konten @DCLeaks_ und @GUCCIFER_2 bereits am Samstag. Sie hätten mit anderen Konten in Verbindung gestanden, die man in dieser Angelegenheit bereits zuvor gesperrt habe, weil sie gegen Richtlinien des Unternehmens verstoßen haben.

Außerdem teilte Twitter Rutenberg mit, man werde wegen des Vorfalls in Kürze die Unternehmensrichtlinien ändern, damit die Social-Media-Plattform nicht mehr missbraucht werde – man wolle für ein vernünftiges Debattieren künftig besser auf solche Vorkommnisse reagieren. Das Sperren der beiden Konten war anscheinend durch die Anklageschrift vom Freitag als unvermeidlich und überfällig angesehen worden, denn die Verbindung von "Guccifer 2.0" zum russischen Geheimdienst war bereits vor mehreren Monaten enthüllt worden. (tiw)