Wenn eine Studentin im Praktikum Jobs in der Produktion vernichtet

Hinter Zahlen zum Voranschreiten der Automatisierung stecken menschliche Schicksale: Eine Autorin hat vor Jahren die Arbeit eines Kollegen überflüssig gemacht.

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Wenn eine Studentin im Praktikum Jobs in der Produktion vernichtet

(Bild: Bob O'Connor)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Heutzutage ist viel von der Bedrohung von Büro-Arbeitsplätzen durch künstliche Intelligenz die Rede, doch auch in der Industrie schreitet die Automatisierung weiter voran und kostet manchen Arbeiter den Job.

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Von einem solchen Fall berichtet jetzt konkret Technology Review online in „Bekenntnisse eines Job-Killers“: Die Autorin Erin Winick hat vor einigen Jahren als Praktikantin bei einem Industrieunternehmen ein 3D-Druckverfahren für Formen entwickelt. Wie sie später erfuhr, ist der bis dahin zuständige Mitarbeiter mittlerweile tatsächlich nicht mehr für das Unternehmen tätig.

Gary, so das Pseudonym für den betroffenen Mann, wurde nach der Einführung der neuen Technik zwar nicht entlassen, aber auf eine andere Position versetzt, und kündigte dann von sich aus. Insofern kann man laut Winick sagen, dass ihre Arbeit ihn den Job gekostet hat – nach 34 Jahren beim selben Unternehmen. Sie hatte ihm vorgeschlagen, sich für die Bedienung des neuen Gerätes weiterqualifizieren zu lassen, was er aber angesichts seines Alters unrealistisch fand. Heute ist Gary in einen anderen Bundesstaat gezogen und in einer anderen Branche tätig.

heise jobs – der IT-Stellenmarkt

Zu Arbeitsplätzen und Stellenangeboten in der IT-Branche siehe auch den Stellenmarkt auf heise online:

Für andere Menschen, die ebenfalls beruflich damit zu tun haben, die Tätigkeiten menschlicher Arbeiter durch Maschinen zu ersetzen, hat Winick einen Rat: „Sprechen Sie mit den Leuten, deren Jobs Sie automatisieren. Das wird etwas unangenehm sein, aber wahrscheinlich werden diese Menschen ihren Standpunkt erklären wollen. Sie abzuweisen, könnte dazu führen, dass sich die Mentalität „die gegen uns“ verfestigt und es zu Missverständnissen kommt.“ Denn schließlich gehe es bei „Roboter gegen Menschen“ nicht immer um gut gegen böse: Für Entwicklung, Installation und Bedienung neuer Maschinen seien immer noch menschliche Arbeitskräfte erforderlich.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)