Test: Asus xDSL-WLAN-Router DSL-AC68VG mit Telefonie

Asus' WLAN-Router DSL-AC68VG hat es in sich: Er ist für Super-Vectoring vorbereitet und hat schnelles WLAN und Telefoniefunktionen an Bord.

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Test: Asus xDSL-WLAN-Router DSL-AC68VG mit Telefonie
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Bis in nennenswert vielen Haushalten Glasfaseranschlüsse liegen, wird noch geraume Zeit ins Land gehen. Deshalb sieht nicht nur die Deutsche Telekom eine Marktchance für schnelles Internet mittels Super-Vectoring über die Telefonleitung.

Manche Routerhersteller haben schon Geräte dafür im Programm, schließlich will die Telekom die Technik schon ab August 2018 anbieten: Nach AVM (Fritzbox 7590, c’t 15/2017; S. 46, Fritzbox 6890, c’t 26/2017, S. 44) und TP-Link (Archer VR2800V, c’t 12/2018, S. 55) hat Asus mit dem DSL-AC68VG einen WLAN-Router für extraschnelles VDSL (Profil 35b bis 300 MBit/s im Downstream) auf den Markt gebracht.

Ein nicht näher spezifizierter, mit 1 GHz getakteter Dual-Core-Prozessor steuert den Datentransfer. Das WLAN bedienen die bei Asus üblichen Broadcom-Bausteine, hier ein BCM43602 für 2,4 GHz und ein BCM4366 fürs 5-GHz-Band.

Beide Chips funken mit 3 MIMO-Streams. Sie nutzen mit kompatiblen Clients bei guter WLAN-Verbindung die proprietäre NitroQAM-Kodierung, die über die IEEE-spezifizierten Maximaldatenraten (siehe Tabelle) auf 600 beziehungsweise 1625 MBit/s brutto hochgeht. Erfreulicherweise kann der DSL-AC68VG dank DFS alle 5-GHz-Kanäle nutzen und so Nachbar-WLANs besser ausweichen.

Das Einrichten an einem Telekom-VDSL-Anschluss mithilfe des Setup-Assistenten und Firefox 60 scheiterte. Mit Chrome/Chromium ließ sich der Router dann in Betrieb nehmen. Das setzt etwas mehr Wissen um die nötigen Einstellungen als bei Fritzboxen voraus. Diese nehmen einen bei manchen Details besser an die Hand. IPv6 und die Multicast-IPTV-Weiterleitung (IGMP-Proxy) mussten wir beim DSL-AC68VG manuell aktivieren. Anschließend lief MC-IPTV (Telekom Entertain) auch im WLAN klötzchenfrei.

Mit der zum Testzeitpunkt aktuellen Firmware 5.00.04 Build 248 funktionierte IPv6 im LAN und WLAN, war aber eingeschränkt: Der DSL-AC68VG kann keine Präfixe in sein (W)LAN delegieren (IPv6-Subnetting per DHCP-PD). Die IPv6-Firewall funktionierte grundlegend: Das Gast-WLAN war vom Stammnetz getrennt. Die internen Hosts blieben auch aus dem IPv6-Internet unerreichbar, denn Portfreigaben, mit denen man Dienste von außen erreichbar machen kann, gab es beim DSL-AC68VG nicht.

Telefone lassen sich analog, per DECT-Funk (maximal 5 Mobilteile) oder übers LAN (SIP) koppeln. Mit kompatiblen Telefonen klappten Gespräche per DECT und LAN auch in hoher Qualität (HD). Die NAT-Performance war im Test hoch genug für die kommenden Super-Vectoring-Zugänge. Widmet man einen LAN-Port zum WAN-Port um und betreibt ihn mit DHCP, dann reizt der DSL-AC68VG seine Gigabit-Ethernet-Ports aus. Mit einem gängigen Notebook (Acer V3-372 mit QCA6174) lieferte der Router je nach Funkband gute bis sehr gute WLAN-Performance. Der Durchsatz über 20 Meter durch Wände genügte, um heute übliche Internetanschlüsse auszuschöpfen.

Als Netzwerkspeicher (NAS) taugt der DSL-AC68VG mit Einschränkungen: Zusätzlich zum Standardnutzer „admin“ lassen sich höchstens drei weitere Konten mit unterschiedlichen Zugriffsrechten anlegen. Mit einer über USB 3.0 angebundenen SSD schaffte der Router je nach Richtung (Schreiben/Lesen) und Partitionstyp (FAT32, NTFS, EXT4) zwischen 40 und 52 MByte/s von und zu einer Windows-Freigabe. Bei FTP kletterte die Leserate auf über 100 MByte/s.

Der DSL-AC68VG bringt alles mit, was ein All-in-One-Gerät braucht: xDSL-Modem und WLAN waren im Test schnell genug für heute übliche Anschlüsse, über den SIP-Server klappte auch HD-Telefonie und die NAS-Funktion für den USB-Port lieferte genug Durchsatz für kleine Arbeitsgruppen. Bei der Installation war der Router etwas hakelig und ließ bei IPv6 ein paar Details zu wünschen übrig. Asus kommt den Fritzboxen nah, hat sie aber noch nicht eingeholt.

Asus DSL-AC68VG
VDSL-WLAN-Router
Hersteller Asus, www.asus.de
WLAN IEEE 802.11n-450/ac-1300, simultan dualband, WPS, DFS
Bedienelemente Ein, Reset, WLAN, LED, 9 Statusleuchten
Anschlüsse 5 × RJ45 (Gigabit-Ethernet), 2 × RJ11 (Analog-Telefone), 1 × USB 3.0, 1 x RJ45 (xDSL), DECT (max. 5 Mobilteile)
NAT-Perf. PPPoE (DS/US) 473 / 763 MBit/s
IP-zu-IP (DS/US) 949 / 949 MBit/s
WLAN 2,4 GHz nah/20 m (V13) 164 / 38-80 MBit/s
5 GHz nah/20 m 318 / 171-201 MBit/s
Leistungsaufnahme 10,4 Watt / 19,7 VA (VDSL, idle, circa 27 Euro jährlich bei Dauerbetrieb und 30 ct/kWh)
Preis 220 Euro

(ea)