iMessage-Spam-Welle in China

iOS-Nutzer in der Volksrepublik erhalten teils riesige Mengen an Müll-Nachrichten über den Apple-Dienst. Es geht um Glücksspiel.

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iMessage-Spam-Welle in China

Beispiele für Spam-Botschaften.

(Bild: Screenshot via Weibo)

Lesezeit: 2 Min.
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iMessage-Spam ist eigentlich keine neue Entwicklung – zwielichtige Reklameversender nutzen den kostenlosen Apple-Dienst schon seit Jahren auch für Betrügereien und Apple hält mit verschiedenen technischen Maßnahmen dagegen. In China rollt nun aber eine besonders aggressive Müllnachrichtenwelle auf iPhone und iPad zu, wie örtliche Medien berichten: Es handele sich gar um einen "Spam-Sturm", bei dem vor allem für (im Land eigentlich illegales) Glücksspiel geworben wird.

Während lokale Mobilfunkanbieter per SMS verschickte Werbung filtern können, ist bei iMessage Apple selbst am Zug. Da die Nachrichten Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind, erschwert dies die Arbeit. Im Kurznachrichtendienst Weibo berichten Betroffene, Dutzende oder gar Hunderte unerwünschte iMessage-Botschaften erhalten zu haben. Die meisten sollen wiederum auf Weibo-Accounts dubioser Spieleanbieter führen, teilweise sieht die Reklame auch pornografisch aus.

Los gegangen sein soll es mit der aktuellen Welle zum Beginn der Fußball-WM. Fake-Lotterien und andere verbotene Glücksspielanbieter hätten per iMessage auf sich aufmerksam gemacht. iPhone-Nutzer gelten dabei auch als besonders attraktive Zielgruppe, weil sie zumeist eher bereit sind, Geld für Online-Dienstleistungen auszugeben – das gilt etwa für Apples App Store im Vergleich zum Android-Konkurrenten Google Play.

Nutzer haben verschiedene Möglichkeiten, selbst gegen iMessage-Spam vorzugehen. So sollte man jegliche Müllbotschaft an Apple melden, was direkt über das Interface der Nachrichten-App möglich ist. Nutzer können zudem Anschreiben bislang unbekannter Nutzer automatisch herausfiltern lassen. Dann tauchen die Botschaften zwar in der Nachrichtenanwendung auf, man bekommt aber keine explizite Mitteilung über deren Eingang. Weiterhin ist ein direktes Blockieren von Absendern möglich, dazu wählt man in einer Konversation den Infobereich und tippt auf Namen oder Rufnummer. Dann scrollt man an den unteren Rand des Infobildschirms und kann den Konversationspartner blockieren. (bsc)