China: Apple will gegen iMessage-Spam vorgehen – mit technischen Mitteln

Der Druck durch Peking scheint zu wirken: Apple bastelt an "fortschrittlichen Techniken" gegen Nachrichtenmüll. iMessages sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt.

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China: Apple will gegen iMessage-Spam vorgehen – mit technischen Mitteln

iMessages auf dem iPhone, hier unter iOS 11.

(Bild: Apple)

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Apple hat sich gegenüber lokalen Medien zur aktuellen iMessage-Spam-Welle in China geäußert. Der Konzern wolle mit Mobilfunkanbietern wie China Telecom kooperieren, um Müllnachrichten über den Dienst einzuschränken. "Wir stehen mit diesen in Verbindung, um zu schauen, welche zusätzlichen Schritte genommen werden können, um diese Unbequemlichkeit zu reduzieren", so eine Sprecherin. Das Unternehmen arbeite an fortschrittlichen technischen Methoden, "inklusive Modellen aus dem Bereich des maschinellen Lernens", um Spam zu identifizieren. Zudem soll es mehr Werkzeuge geben, um "betrügerische Accounts" zu blockieren.

Peking hatte zuvor über seine Staatsmedien kräftigen Druck auf Apple ausgeübt. iMessage werde von illegalen Glücksspielanbietern ebenso verwendet wie zur Verbreitung illegaler Inhalte wie Pornografie. Das "Problem": iMessage-Botschaften sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt, entsprechend kann Apple nicht einfach hineinsehen. Möglicherweise geht es der chinesischen Regierung auch darum, dass sich das in dem Land ändert. Apple hatte erst kürzlich seine iCloud-Infrastruktur für China ins Land geholt und damit den Zugriff durch die Behörden signifikant vereinfacht. Dafür hagelte es Kritik von Menschenrechtlern.

China, Hongkong, Macau und Taiwan ("Greater China") sind Apples zweitgrößter Markt weltweit, entsprechend wichtig ist er für den Konzern. Im letzten Quartal zogen die Umsätze dank guter iPhone-X-Verkäufe in der Region um stattliche 19 Prozent an. Peking hatte Apple schon häufiger kritisiert, was immer auch eine politische Dimension hat – die USA und China befinden sich derzeit in einem Handelskrieg. Google hat sich aus dem Suchmaschinengeschäft in dem Riesenreich vor zehn Jahren zurückgezogen, plant aber angeblich eine Rückkehr mit einem (zensierten) Internet-Angebot.

(bsc)