Mobile Voting: West Virginia erlaubt Stimmabgabe per Smartphone

Einige US-Soldaten im Einsatz und andere US-Bürger außerhalb des Landes dürfen im Herbst per Smartphone wählen. Technikexperten sind entsetzt.

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Mobile Voting: West Virginia erlaubt Stimmabgabe per Smartphone

(Bild: TeroVesalainen)

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Der US-Bundesstaat West Virginia will es ersten Wählern bei den anstehenden Zwischenwahlen im November ermöglichen, ihre Stimmen per Smartphone abzugeben. Das berichtet CNN und erklärt, dass sowohl der zuständige Minister Mac Warner als auch das mit der Entwicklung der zugehörigen App beauftragte Unternehmen Voatz von der Sicherheit des Verfahrens überzeugt sind. Die Technik soll Militärangehörigen im Einsatzgebiet, deren Ehepartnern und US-Bürgern im Ausland eine Alternative zum Stimmzettel geben.

Wie der US-Nachrichtensender erläutert, müssen interessierte Wähler, die für diese Art der Stimmabgabe infrage kommen, sich zuerst registrieren. Dazu müssen sie mit der App ein Foto ihres Ausweisdokuments machen und ein kurzes Video ihres Gesichts aufnehmen. Software zur Gesichtserkennung soll dann sicherstellen, dass beide zusammengehören und den Wähler oder die Wählerin freischalten. Haben sie ihre Stimme abgegeben, soll sie anonymisiert auf einer öffentlichen Blockchain eingetragen werden. Einen Test hatte es bei den Vorwahlen im Frühjahr gegeben.

Nicht nur angesichts der anhaltenden Debatte über Hackerangriffe auf die vergangenen US-Präsidentschaftswahlen und erste Angriffsversuche auf die anstehenden Wahlen zum Kongress und für verschiedene Gouverneursposten gibt es Kritik an dem Plan West Virginias. Joseph Lorenzo Hall vom Center for Democracy and Technology etwa bezeichnet Mobile Voting gegenüber CNN als "entsetzliche Idee". Das sei eine Onlineabstimmung mittels "der grauenhaft schlecht geschützten Geräte der Menschen über schreckliche Netzwerke zu Servern, die man nur sehr schwer absichern kann" – und das alles ohne einen Papierzettel zur nachträglichen Überprüfung. (mho)