Apple gibt kommunalen Steuerbehörden viel zu tun

Der Konzern hat seit 2004 gegen fast 500 Bescheide im kalifornischen Santa Clara County Einspruch eingelegt, ist aber auch größter Steuerzahler.

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Apple

Apple-Logo an einem Ladengeschäft.

(Bild: dpa, Peter Kneffel)

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Apples Buchhaltungs- und Steuerabteilung scheint in Cupertino sehr fleißig zu sein: Kein anderes Unternehmen im Santa Clara County soll so viele Einsprüche gegen ergangene kommunale Steuerbescheide eingelegt haben wie der iPhone-Konzern. Das meldet der San Francisco Chronicle in dieser Woche. Laut dem Bericht legte Apple in mindestens 489 Fällen seit dem Jahr 2004 Beschwerde ein; über 400 dieser Einsprüche sind angeblich noch offen. Dabei geht es unter anderem um Grundsteuer in einem Volumen von 8,5 Milliarden US-Dollar an Immobilienwerten.

So stritt sich Apple etwas 2015 mit den Behörden um Flächen in der Nähe des neuen Hauptquartiers Apple Park, bei denen die Bewertungen extrem auseinandergingen. Während die Kommune hier einen Betrag von einer Milliarde Dollar als korrekt ansah, glauben Apples Steuerexperten an einen Wert von nur 200 Dollar (ganz ohne Million oder Milliarde). Apple verwende seine Kapazitäten, um die besten Anwälte und Gutachter zu beschäftigen, hieß es weiter.

Trotz der vielen Einsprüche und kleineren bis größeren Streitigkeiten ist Apple größter Steuerzahler im Santa Clara County. So flossen im Steuerjahr 2017/2018 gut 56 Millionen Dollar an die Gemeindekasse. Andere große Unternehmen sind in ihren jeweiligen Kommunen ähnlich aktiv in Sachen Einspruchstätigkeit, etwa der Suchmaschinenriese Google oder der Medizinkonzern Genentech.

Ein Gutachter in der Silicon-Valley-Kommune Contra Costa County sagte gegenüber dem San Francisco Chronicle, alle Menschen bezahlten die Steuern für ihr Haus, doch die größten Steuerzahler seien nicht bereit "ihren fairen Anteil" zu entrichten. "Die wollen einfach nur die Hälfte zahlen." (bsc)