EU winkt wohl Shazam-Übernahme durch Apple durch

Der Musikerkennungsdienst soll Teil von Apple Music werden. Die europäischen Wettbewerbshüter haben offenbar keine Bedenken.

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Shazam

Die Musikerkennungs-App Shazam kann über den Zugriff auf die Mikrofone eines Smartphones den Namen des Songs anzeigen, der gerade in der Umgebung gespielt wird.

(Bild: dpa, Daniel Bockwoldt)

Lesezeit: 2 Min.
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Die im vergangenen Winter angekündigte Übernahme des populären Songerkennungsdienstes Shazam durch Apple kann wohl wie gewünscht durchgeführt werden. Das berichten Quellen mit Verbindungen zur Wettbewerbsbehörde der Europäischen Union, die den Aufkauf gerade zu überprüfen hat. Die EU-Kommission hatte zuvor eine detaillierte Prüfung der Übernahmepläne gestartet.

Shazam hat seinen Sitz in Großbritannien und betreibt eine gleichnamige App, mit der es möglich ist, Songs, die gerade in der Umgebung des Geräts laufen, zu erkennen und anschließend über Streaming- und Downloadplattformen aufzurufen. Apple plant offenbar, den Service in seinen eigenen Streamingdienst Apple Music einzubauen, um besser mit Wettbewerbern wie Spotify konkurrieren zu können. Der Kaufpreis soll angeblich bei gut 400 Millionen US-Dollar liegen – weniger als die von Analysten geschätzte Bewertung Shazams von einer Milliarde Dollar. Die Zulassung der Übernahme war im März offiziell bei der EU-Kommission beantragt worden.

Wie nun die Nachrichtenagentur Reuters schreibt, erhält Apple die Kaufgenehmigung ohne Auflagen. Dies hätten zwei Personen mit Kenntnis der Situation mitgeteilt. Die EU-Wettbewerbshüter sollen unter anderem befürchtet haben, dass Apple den reichen Datenschatz von Shazam nutzen könnte, Konkurrenten wie Spotify zu übertrumpfen – zudem könnte Shazam Nutzer künftig nur auf Apple-Dienste leiten.

Wie es Apple gelungen ist, diese Bedenken auszuräumen, ist noch unklar – möglicherweise sahen die Prüfer keine marktbeherrschende Stellung Shazams. Zu den Konkurrenten zählt unter anderem Soundhound. Die Kommission wollte sich laut Reuters nicht zu den Berichten äußern. Mit einer offiziellen Aussage ist nicht vor Mitte September zu rechnen. (bsc)