Abenteuer mit Android

Telefonieren mit einem Mobiltelefon? Manchmal gar nicht so einfach.

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Telefonieren ist nur noch eine Nebenfunktion moderner Smartphones. Aber trotzdem eine ziemlich wichtige. Und eine technisch, sollte man meinen, durchaus beherrschbare. Umso erstaunter war ich, dass ich mich erst durch diverse Foren klicken musste, um diese Basis-Funktionalität bei meinem neuen Gerät ans Laufen zu kriegen.

Die Vorgeschichte: Ich wollte mal mutig sein und habe mein Galaxy S5 bei einer Telefonreparaturbude mit LineageOS 15.1 bespielen lassen – einer herstellerunabhängigen Android-Version („Custom-ROM“), die aus CyanogenMod hervorgegangen ist. Anders als vom Hersteller bekomme ich von der Entwicklercommunity immer noch aktuelle Android-Versionen für betagte Hardware.

Ob ich's noch mal machen würde? Ich bin noch etwas unentschieden. Mir war schon klar, dass nicht alles so glatt laufen würde wie bei einem neuen Gerät frisch vom Elektroniksupermarkt. Schließlich ist Version 15.1 (basierend auf Android 8.1) ein sogenanntes „Nightly“, also eine instabile Version.

Dass die Google-Play-Dienste anfangs nicht liefen – geschenkt, zurück damit zur Reparaturbude. Dass das Gerät jetzt einen bestimmten Bluetooth-Lautsprecher nicht mehr erkennt, einen anderen aber schon – rätselhaft, aber nur mäßig tragisch. Dass es mit der Samsung-Software "Smart Switch" nicht möglich war, den Inhalt meines alten Geräts auf das neue zu übertragen – ein Grund mehr, solch proprietären Schrott künftig zu meiden.

Aber dass es auf Anhieb nicht mehr möglich war, mit LineageOS zu telefonieren, das hat mich dann doch schon sehr, sehr nachdenklich gemacht. Anrufen ging, aber Auflegen nicht. Es fehlte schlicht der rote Button. Und wurde ich angerufen, meldete sich zwar der Klingelton, aber der Bildschirm blieb dunkel und die Telefonapp verschwunden.

Die Installation einer alternativen Phone-App brachte keine Besserung. Letztlich ließen sich die Probleme durch ein Häkchen tief im Menü lösen. Doch dorthin vorzustoßen hat reichlich Zeit und Nerven gekostet. Jetzt bin ich gespannt, welche weiteren Überraschungen auf mich warten.

Liebe Entwickler: Ich weiß Euren oft ehrenamtlichen Einsatz zu schätzen, und ich mag Betriebssysteme mit vielen Optionen und Konfigurationsmöglichkeiten. Aber denkt trotzdem mal darüber nach, bestimmte Basisfunktionen so idiotensicher zu machen, dass sie immer, immer, immer funktionieren.

(grh)