Apples AirDrop: Fakebild verzögert Flugzeug-Start

Ein Teenager hatte an Bord einer Hawaiian-Maschine mit seinem iPhone ein Fakebild eines Verbrechens an andere Passagiere geschickt.

vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
Apples AirDrop sorgt fĂĽr Flugzeug-Grounding

Eine Maschine der betroffenen Airline.

(Bild: "The new logo and livery for Hawaiian Airlines" / Adam Moreira (AEMoreira042281) / cc-by-sa-4.0)

Lesezeit: 2 Min.

Ein fälschlicherweise verschicktes Foto von einem iPhone hat im amerikanischen Oakland den Start eines Flugzeugs verzögert. Die Hawaiian-Airlines-Maschine mit Ziel Maui musste anderthalb Stunden lang am Boden bleiben, während Behördenvertreter den Fall untersuchten. Eine 15 Jahre alte High-School-Schülerin hatte versucht, ihrer Mutter mit dem iOS-Dienst AirDrop das Foto eines falschen Verbrechensschauplatzes mit einer Fake-Leiche zu senden, das aus ihrer Biologieklasse stammte.

Allerdings ging das Bild an alle in der Nähe befindlichen iPhone-Besitzer, die AirDrop aktiviert hatten, berichtet Buzzfeed – das Mädchen hatte sich offenbar "verklickt". Der drahtlose Service, der seit iOS 7 auf iPhone und iPad bereitsteht und auch für macOS verfügbar ist, erlaubt ein Peer-to-Peer-Filesharing und ist standardmäßig aktiv. Nutzer sehen bei Fotosendungen ein Vorschaubild, was auch im Fall des Flugzeug-Zwischenfalls geschah.

Alarmierte Passagiere zeigten das Bild der Besatzung der Hawaiian-Airlines-Maschine, die den Kapitän kontaktierte. Dieser entschied sich, das Startprozedere abzubrechen und mit dem Flugzeug zum Gate zurückzukehren. Polizisten kamen an Bord, um den Vorfall aufzuklären.

Das Mädchen soll laut Aussagen des Alameda County Sheriff's Office ihrer Mutter von ihrer Biologieklasse berichtet haben und schickte ihr dann das Bild, weil sie gerade ein neues iPhone erhalten hatte. "Das hat die Leute etwas nervös gemacht." Die Fluggesellschaft entschied sich, den Teenager und seine Mutter auf eine andere Maschine umzubuchen. Die Polizei stellte jedoch fest, dass es sich bei dem Vorfall um kein Verbrechen gehandelt hat. Dem Teenager sei das alles "sehr peinlich" gewesen und das Mädchen habe sogar geweint, weshalb die Beamten es hätten trösten müssen. "Es ist okay, das war ein Fehler."

Nutzer von AirDrop können konkret bestimmen, ob sie Sendungen unbekannter Nutzer empfangen wollen. Dazu gibt es unter anderem in den iOS-Einstellungen ein Feature, das nur Dateien von Usern zulässt, die sich bereits im eigenen Adressbuch befinden. Zudem kann AirDrop jederzeit komplett deaktiviert werden, was auch ratsam ist – die Funktion kann schnell wieder eingeschaltet werden, wenn sie gebraucht wird. (bsc)