Upload-Filter: Wikipedia ruft zum Protest gegen Reform des Urheberrechts

Im Europaparlament steht die Entscheidung über die Urheberrechtsreform, Upload-Filter und das Leistungsschutzrecht an. Die Wikipedia protestiert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 52 Kommentare lesen
Upload-Filter: Wikipedia ruft zum Protest gegen Reform des Urheberrechts
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Die deutschsprachige Wikipedia ist in dieser Woche nicht wie gewohnt erreichbar. Die freie Internet-Enzyklopädie ruft stattdessen bei der Suche auf einer Vorschalt-Seite zum Protest gegen die geplante Reform des europäischen Urheberrechts auf. "Es braucht jetzt ein zeitgemäßes Urheberrecht", heißt es dort. Im Fokus der Kritik stehen vor allem sogenannte Upload-Filter aber auch das geplante europaweite Leistungsschutzrecht für Presseverleger. Beide bergen "Risiken für freies Wissen und Austausch im Netz", kritisiert die hinter der Enzyklopädie stehende Wikimedia Foundation.

Das Europaparlament diskutiert an diesem Dienstag die Reformpläne, am Mittwoch wollen die Parlamentarier darüber abstimmen. Die umstrittenen Upload-Filter sollen sicherstellen, dass Online-Plattformen wie Youtube, aber auch Wikipedia, schon während des Hochladens der Inhalte diese auf Urheberrechtsverstöße prüfen müssen. Die Änderungen würden "festlegen, wie wir im Digitalen Zeitalter online kommunizieren und Wissen teilen werden", so die Wikimedia Foundation.

Mit der Aktion wollen sich die Autorinnen und Autoren der deutschsprachigen Wikipedia gegen einen Reformvorstoß wehren, der aus Sicht der Wikimedia Foundation "einen allzuweit gehenden Eingriff der Politik in die Haftungsregeln des Netzes darstellt".

Auch Mozilla warnte am Dienstag nochmals vor der umstrittenen Reform. "Dieser verhängnisvolle Vorschlag würde ein Ende offener Plattformen bedeuten, auf denen kreative Inhalte entstehen", teilte der Betreiber des Browsers Firefox mit. Vor allem würde die Dominanz einer kleinen Gruppe von bereits mächtigen Tech-Konzernen nur noch weiter gefestigt werden, schreibt Mozilla-Rechtsexpertin Raegan MacDonald in einem Blog-Beitrag. (mho)