Bericht: Google verknüpft in China Suchanfrage und Telefonnummer

Google passt seine Dienstleistungen in China offenbar stark an die Wünsche der Regierung an. Das sorgt unternehmensintern für Unmut.

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Google in China

Google-Bürogebäude in Peking.

(Bild: dpa, Diego Azubel/Archiv)

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Dass Google für seinen geplanten Marktstart in Sachen Zensur mit der chinesischen Regierung zusammenarbeitet, ist bekannt – nun gibt es erstmals Details, wie die angepasste Suchmaschine (Codename "Dragonfly") aussehen könnte. Laut Informationen des US-Onlinemagazins The Intercept würde ein Prototyp der Googe-Android-App beispielsweise zu jeder Suchanfrage die Telefonnummer des Nutzers speichern. Verlangen die Behörden die Herausgabe der Informationen, können sie schnell und einfach herausfinden, wer wann nach unliebsamen Dingen gegoogelt hat.

The Intercept hatte bereits berichtet, dass Google für die chinesische Version der Suchmaschine eine Liste mit verbotenen Begriffen zusammengestellt hat. Unter anderem finden sich darauf die chinesischen Begriffe für "Studentenprotest", "Nobelpreis" und "Menschenrechte".

Google würde die chinesische Zweigstelle nicht alleine aufbauen, sondern als Joint-Venture mit einem chinesischen Unternehmen.

Der Kuschelkurs mit der chinesischen Regierung sorgt bei Google für Konflikte – und Kündigungen: Mindestens fünf Mitarbeiter haben laut The Intercept wegen der China-Politik des Unternehmens bereits ihren Hut genommen. (bme)