Pivotal hat deutsche Entwickler im Visier

Dem Plattformanbieter scheint es gut zu gehen. Im Gespräch mit heise Developer geht der Erfolg vor allem auf die Produkte Cloud Foundry und Kubernetes zurück.

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Pivotal hat deutsche Entwickler im Visier
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Von
  • Harald Weiss
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Das auf native Cloud-Entwicklungen spezialisierte Unternehmen Pivotal will sich verstärkt im deutschen Markt engagieren. "Deutschland ist ein ganz wichtiger Markt für uns, auf dem wir weiter überdurchschnittlich wachsen wollen", sagte Bas Lemmens in einem Gespräch mit heise Developer. Dieser ist bei Pivotal für die DACH-Regionen sowie für die Benelux-Länder verantwortlich.

Weltweit hat Pivotal über 300 Kunden. In Deutschland kommen diese überwiegend aus den Bereichen Finanzdienstleistung, Energiewirtschaft sowie den Fertigungsbranchen – vor allem aus der Automobilindustrie. Namentlich genannt sind VW und Bosch sowie Deutsche Bank und Allianz bei den Finanzinstituten. Das starke Engagement in der Automobilbranche geht vor allem auf die engen Verbindungen von Pivotal mit Ford in den USA zurück. Hier gibt es schon seit vielen Jahren eine enge Kooperation und sogar eine Unternehmensbeteiligung.

Auch bei Pivotal gibt es ein deutliches Wachstum. Im jüngsten Geschäftsjahr konnte das Unternehmen ein Plus von 22 Prozent verzeichnen, womit die 500-Millionen-Dollar-Marke übersprungen wurde. Lemmens führt diesen Unternehmenserfolg vor allem darauf zurück, dass zunehmend mehr Unternehmen an ihrer Digitalisierungsstrategie arbeiten. "Wenn es um die Umsetzung der digitalen Transformation geht, und damit letztlich um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens, sind klassische Softwareplattformen für die damit einhergehenden neuen Anforderungen völlig ungeeignet", so Lemmens weiter.

Zentrales Produkt ist die Pivotal Cloud Foundry (PCF). Diese Plattform basiert zwar auf der Open-Source-Version von Cloud Foundry, wurde aber um proprietäre Software erweitert. Die Analysten von Forrester haben herausgefunden, dass diejenigen Entwickler, die auf der PCF-Plattform arbeiten, rund 50 Prozent mehr Programmierzeit pro Woche schaffen als die, die nicht damit arbeiten. "Die Automation-Tools und die Self-Service-Features von PCF reduzieren die manuellen Arbeiten erheblich, hinzu kommen deutliche Unterstützungen beim Deployment", heißt es in deren Bericht.

Aus den USA werden sogar noch dramatischere Steigerungen gemeldet, und zwar dass Verizon, Citibank, Ford und Comcast mit Pivotals Kubernetes-Services (PKS) Produktivitätssteigerungen von bis zu 2000 Prozent bei der Softwareentwicklung erzielt hätten. Dieser Service ist eine kommerzielle Version der quelloffenen Container Runtime, vormals Projekt Kubo, die in Kooperation mit der Google Cloud Platform (GCP) und VMware angeboten wird. Andererseits ist Pivotal auch Partner in einem entsprechenden Google-Projekt. So will Google in Partnerschaft mit Pivotal, IBM, Red Hat und SAP das Projekt "Knative" vorantreiben. Es stellt Bausteine für die Entwicklung Container-basierter, serverloser Anwendungen bereit. Knative erweitert hierfür Kubernetes um eine Reihe von Middleware-Komponenten.

Die Pivotal Web Services (PWS) sind sowohl auf der eigenen Cloud, aber auch auf anderen Cloud-Plattformen wie AWS, Azure und Google verfügbar. Mit denen steht man aber auch in harter Konkurrenz, denn auch diese Anbieter verfügen über umfangreiche leistungsstarke Entwicklungs- und Betriebsplattformen. In seinem Geschäftsbericht weist Pivotal explizit auf die Konkurrenten Amazon, Google und Microsoft hin. (ane)