Handel ist "keine Waffe": Alibaba-Chef zieht Job-Versprechen an Trump zurück

Eine Million Jobs wollte Alibaba-Chef Jack Ma in den USA schaffen. Jetzt zieht er sein Versprechen mit dem Verweis auf den Handelsstreit zurück.

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Jack Ma

(Bild: dpa, Etienne Laurent)

Lesezeit: 2 Min.

Alibaba-Chef Jack Ma hat sein Versprechen an US-Präsident Donald Trump zurückgezogen, eine Million Jobs in den USA schaffen zu wollen. Der Gründer der weltgrößten chinesischen Online-Handelsplattform verwies als Begründung auf den Handelskonflikt, den Trump mit massiven Strafzöllen gegen China losgetreten hat.

"Es gibt keinen Weg, das Versprechen einzuhalten", sagte Ma nach Angaben der China Daily vom Donnerstag in einem Interview der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

Die bisherige Grundlage für das Schaffen von Arbeitsplätzen in den USA sei durch die Strafzölle untergraben worden. Handel sei "keine Waffe" und solle nicht für Kriege benutzt werden, sondern "die Triebkraft für Frieden sein". Ma hatte Trump das Versprechen bei einem Treffen zu Beginn der Amtszeit des Präsidenten gegeben. Ma betonte, dass das Versprechen zu einem Zeitpunkt gegeben wurde, als es noch eine freundschaftliche Zusammenarbeit und ein vernünftiges Wachstum des Handels zwischen den USA und China gegeben hätte.

Im Handelsstreit hat Trump inzwischen die Hälfte aller Warenimporte aus China mit Sonderzöllen belegt. Den bisher verhängten Strafzöllen auf Waren im Wert von 50 Milliarden US-Dollar werden am 24. September Zölle auf Waren im Wert von weiteren 200 Milliarden Dollar folgen.

Alibaba-Mitbegründer Jack Ma gilt mit einem geschätzten Vermögen von etwa 40 Milliarden US-Dollar, umgerechnet etwa 34,3 Milliarden Euro, als reichster Mann Chinas. Alibaba, die größte Firmengruppe Chinas, die unter anderem die gleichnamige B2B-Handelsplattform betreibt, soll einen Wert von 420 Milliarden US-Dollar, rund 361 Milliarden Euro, besitzen. (mit Material der dpa) / (olb)