Java 11 bringt nicht nur ein geändertes Supportmodell

Zwar bestimmten die geänderten Releasezyklen und Oracles Supportstrategie die Diskussionen bei Java 11, doch auch bei den Features hat sich einiges getan.

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Java 11 bringt nicht nur ein geändertes Supportmodell

(Bild: PublicDomainPictures/Pixabay)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Wie für heute zu erwarten war, hat Oracle nun die Version 11 von Java veröffentlicht. Das neue Release erscheint gerade einmal ein halbes Jahr nach Version 10 und rund einem Jahr nach der Freigabe von Java 9. Der Freigabeprozess für die Programmiersprache und -plattform in kürzeren Releasezyklen geschieht unter anderem vor dem Hintergrund, dass man für Java schneller auf Entwicklungen im Ökosystem reagieren kann und nicht ein neues Release verzögert, weil ein großes Feature die Veröffentlichung verzögert – so immer wieder geschehen bei früheren Versionen.

Die von Oracle angekündigten Veränderungen hinsichtlich des künftigen Supportmodells haben über das vergangene halbe Jahr hinweg zu Verunsicherung in den Anwenderunternehmen sowie der Entwickler-Community geführt. Letztlich geht es um die Beantwortung von Fragen wie: Welche Auswirkungen haben die Änderungen auf die Arbeit von Java-Entwicklern und den Einsatz im Unternehmen? Müssen Anwender künftig für Java und den Support zahlen? Welche Alternativen gibt es? Antworten darauf finden Interessierte in dem Artikel "Wird Java jetzt kostenpflichtig?" auf heise Developer und noch aktueller in dem letzte Woche erschienenen Dokument "Java Is Still Free", für das sich eine Reihe Java-Champions verantwortlich zeichnen.

Neu im JDK 11 sind unter anderem Nests, ein Kontext zur Zugriffskontrolle, der sich den Nested-Types von Java angleicht. Damit können Klassen, die Teil derselben Codeentität sind, aber zu unterschiedlichen Klassendateien kompiliert werden, auf ihre privaten Mitglieder zugreifen, ohne dass der Compiler Brückenmethoden zur Zugänglichkeit hinzufügen muss. Zusätzlich dazu führt das JDK 11 dynamische Klassen-Datei-Konstanten ein und bietet einen No-Ops Garbage Collector namens Epsilon, der Speicherzuweisungen steuert, aber keine eigentlichen Speicherweiterverwertungsmechanismen implementiert. Das Transport-Layer-Security-Protokoll 1.3 ist nun ebenfalls Teil des JDK 11 und Unicode 11 wird nun unterstützt.

Eine vollständige Liste der geplanten Features lässt sich dem Releaseplan entnehmen. Nicht alle davon bringen allerdings Neuerungen: Das Entfernen der JavaScript-Engine Nashorn sowie der Pack200-Werkzeuge und -API gehören ebenfalls dazu. Im Fall von Ersterer empfiehlt Oracle, sich mit der GraalVM auseinanderzusetzen. Sie ist zwar noch nicht Teil des JDK, sei aber leistungsfähiger als die bisherige JavaScript-Engine und besser im Umgang mit den jüngsten Änderungen des ECMAScript-Standards.

Schließlich wurde auch JavaFX, das Framework zum Erstellen von Desktopanwendungen und Rich Internet Applications ebenfalls aus dem JDK entfernt. Hier hat sich mittlerweile die Firma Gluon als Unterstützer hervorgetan, die dafür gesorgt hat, dass JavaFX 11 bereits letzte Woche erscheinen konnte.

Siehe dazu auf heise Developer:

(ane)