Studie: IT-Freelancer durch Fachkräftemangel hoch im Kurs

Zum dritten Mal in Folge beleuchtet eine Umfrage unter mehr als 1000 Freiberuflern Einkommen, Auftragslage, Marktsituation und mehr.

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Studie: IT-Freelancer durch Fachkräftemangel hoch im Kurs

(Bild: dpa, Jochen Lübke/Illustration)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ute Roos

Erstmals knackt der Stundenlohn bei IT-Freelancern die 90-Euro-Marke: Mit durchschnittlich 91,03 Euro liegt der Netto-Stundensatz (beinhaltet alles, außer der Umsatzsteuer) 4,23 Prozent über dem des Vorjahres (87,36 Euro). Das ist eines der Ergebnisse der Marktstudie "Freelancer Kompass 2018", die auf einer Umfrage unter 1092 Freiberuflern basiert. Der hohe Stellenwert und die gestiegenen Honorare der Freiberufler ergeben sich unter anderem aus dem Mangel an Fachkräften, den Unternehmen schon seit längerem beklagen.

Wie schon im vergangenen Jahr lässt sich eine Besserbezahlung der erfahreneren Kräfte beobachten: So erhält die Gruppe der 40- bis 49-Jährigen mit 95,09 Euro die höchsten Stundensätze, die junge Generation erhält mit 74,41 Euro am wenigsten. Auch in Bezug auf das Tätigkeitsfeld zeigen sich Unterschiede: Spitzensätze erhalten hier SAP-Experten (110,19 Euro), gefolgt vom Bereich Beratung und Management (104,94 Euro). Die niedrigsten Stundensätze entfallen auf den Bereich Grafik, Content und Medien (62,35 Euro).

Ein bemerkenswertes Ergebnis lässt sich hinsichtlich der Geschlechterkluft feststellen: So stieg der Anteil der befragten Frauen im Vergleich zum Vorjahr zwar geringfügig an – von 9,7 Prozent auf 11,54 Prozent –, die Erhöhung des durchschnittlichen Stundensatzes scheint aber lediglich bei ihren Geschlechtsgenossen stattgefunden zu haben. Schlimmer noch: Während der durchschnittliche Stundensatz bei den männlichen Freelancern von 87,64 Euro (2017) auf 91,93 Euro (2018) anstieg, sank er bei den befragten Freiberuflerinnen geringfügig von 84,62 auf 84,28 Euro.

Leicht gesunken im Vergleich zum Vorjahr ist die durchschnittliche Einkommenszufriedenheit. Waren im vergangenen Jahr noch knapp 75 Prozent mit ihrem Einkommen zufrieden, sind es dieses Jahr nur noch 71,61 Prozent. Die auffälligste Unzufriedenheit zeigt sich im am schlechtesten bezahlten Bereich Grafik, Content und Medien: Hier würden sich 67,27 Prozent einen höheren Stundensatz wünschen. Analog dazu ist der Anteil der Zufriedenen mit 83,13 Prozent in der am besten bezahlten Gruppe der SAP-Berater am höchsten.

Die 65-seitige Studie beleuchtet des Weiteren Aspekte wie Herausforderungen, Vor- und Nachteile der Selbständigkeit, Projektauslastung et cetera und nennt Prognosen und Trends für das kommende Jahr. Auf der Projektwebseite sind auch die Umfrageergebnisse aus 2017 und 2016 noch verfügbar. (ur)