Verzögerungen bei UMTS in Japan
Japan Telecom, drittgrößter Mobilfunkanbieter in Japan, muss den Start des Mobilfunknetzes der dritten Generation verschieben.
Die japanischen Telecom-Konzerne wollten die Ersten weltweit sein, die Mobilfunk der dritten Generation einführen. Nun muss das erste Unternehmen den Starttermin verschieben: Japans drittgrößter Konzern, Japan Telecom, an dem die britische Vodafone-Gruppe beteiligt ist, gab bekannt, man werde 3G-Mobilfunk frühestens im Juni 2002 anbieten können. Bislang sprach Japan Telecom noch vom Ende dieses Jahres. Der Grund liege in Verzögerungen bei der technischen Entwicklung der Netzwerk-Infrastruktur und der Endgeräte, hieß es bei Japan Telecom. "Ich bin sehr enttäuscht", meinte Konzern-Chef Haruo Murakami, aber die Verschiebung sei unvermeidbar gewesen.
Japan Telecom will wie NTT DoCoMo, dem größten Anbieter in Japan, W-CDMA für den Mobilfunk der nächsten Generation nutzen. Die Überarbeitung des Standards im Dezember habe es notwendig gemacht, die neuesten Definitionen in der Entwicklung der Geräte zu berücksichtigen, erklärte Murakami. NTT DoCoMo geht bislang noch davon aus, mit dem neuen Netz in einzelnen Regionen Japans bereits im Mai starten zu können. Japan Telecom meinte allerdings, man wolle lieber den Start verschieben als durch unterschiedliche Implementationen des Standards die Kunden zu verwirren. Der zweitgrößte Anbieter in Japan, DDI, hat noch keinen Starttermin für sein neues Netz bekannt gegeben.
Ende Februar hatte auch der französische Telecom-Ausrüster Alcatel gemutmaßt, bei der Einführung von UMTS in Europa könne es Verzögerungen um bis zu drei Jahre geben. Auch damals wurde als Grund der bislang unterschätzte Entwicklungsbedarf für die Technik angegeben. (jk)