Chinesische Suchmaschine will Googles "Project Dragonfly" unterstützen

Der Internetriese will zurück auf den chinesischen Markt. Sogou bietet sich nun als Partner an.

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Chinesische Suchmaschine will Googles "Project Dragonfly" unterstützen

Sogou-Chef Wang.

(Bild: Sogou)

Lesezeit: 2 Min.

Vor acht Jahren verließ Google den chinesischen Markt. Das Unternehmen wollte sich nicht mehr der Zensur unterwerfen. Nun steht offenbar die Rückkehr an. Chinesische Webriesen bieten sich an, Google dabei unter die Arme zu greifen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Hilfe für Google auf dem Weg zurück nach China").

Wang Xiaochuan, Chef der zweitgrößten chinesischen Suchmaschine, hat keine Angst vor Google. Der CEO von Sogou meint sogar, er könne dem lange im Reich der Mitte abwesenden Internetgiganten dabei helfen, wieder in den Markt zurückzukehren – und sieht darin eine geschäftliche Chance. Wang zufolge könnte Google Probleme haben, eine Genehmigung der Regierung in Peking zu erhalten, sollte das Unternehmen sich keinen lokalen Partner wie Sogou suchen.

"Wenn Google zurück nach China kommen will, könnte es verschiedene Anreize geben, mit anderen Parteien zu kooperieren", sagt er. "Sogou könnte die Firma sein, die mit der chinesischen Regierung arbeitet – und Google dann hinter uns stehen."

Laut einem Medienbericht von The Intercept soll eine neue Such-App von Google chinesischen Gesetzen im Bezug auf "verbotene" Suchbegriffe folgen und zudem Daten an andere chinesische Firmen übermitteln. Das Vorhaben unter dem Namen "Project Dragonfly" sorgte Google-intern für Aufruhr. Mitarbeiter fragten, ob die Firma ihre eigenen Werte verraten wolle.

Sollte es dem Google-Management gelingen, die interne Opposition für sich zu gewinnen, gibt es noch ein anderes Problem: Die chinesische Regierung selbst. Wang von Sogou glaubt, dass eine Zusammenarbeit mit seiner Firma die Beziehung zu den Behörden vereinfachen würde – auch weil man den Umgang mit diesen kennt. Eine solche Partnerschaft könne zudem eine Lösung für das leidige Selbstzensurproblem bedeuten, sagt er.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)