Tim Cook: Plattformen kuratieren, Daten schützen

Apples CEO findet, dass die Firma Inhalte für die Nutzer überprüfen muss. Zudem betont er in einem Interview die Wichtigkeit des Datenschutzes für den Konzern.

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Tim Cook

Cook bei einer Konferenz.

(Bild: dpa, Robin Van Lonkhuijsen)

Lesezeit: 2 Min.

Apple-Chef Timothy Cook hat sich in einem Interview zur Debatte um die Löschung des verschwörungstheoretischen Podcasts "Infowars" von den Plattformen des Unternehmens geäußert. Seiner Ansicht nach sei, was die Nutzer von Apple wollten, das Bereitstellen einer kuratierten Plattform. "Wir glauben, dass die Nutzer jemanden haben wollen, der für sie die Apps und Podcasts überprüft (...) und auch Menschen, die bei etwas wie Apple News die wichtigsten Geschichten heraussucht", so Cook im Interview mit der Nachrichtensendung des Mediums Vice.

Apple nehme dabei aber keine politische Position ein. "Wir neigen nicht in die ein oder andere Richtung. Das kann man an den Sachen im App Store bei Apple Podcasts und so weiter sehen. Es gibt alles von sehr konservativ bis sehr liberal." Genau so solle es auch sein, denke er, sagte Cook. Apple hatte das "Infowars"-Angebot zunächst aus seinem populären Podcast-Katalog, der als größter der Welt gilt, wegen Hassrede-Vorwürfen gestrichen. Später wurde auch die "Infowars"-App aus dem App Store getilgt. Apple traf die Entscheidung Berichten zufolge auf höchster Managementebene. Neben Apple löschten auch Facebook und YouTube die "Infowars"-Angebote. Deren Macher Alex Jones wurde später auch von Twitter gesperrt.

Cook zufolge gab es keine Absprachen zwischen den Technikkonzernen. "Ich habe nie ein Gespräch [mit ihnen] dazu geführt." Apple treffe seine Entscheidungen "unabhängig und ich glaube das ist wichtig". Seines Wissens nach gab es auch von anderer Stelle bei Apple keine Absprachen mit anderen Unternehmen.

In dem Interview mit Vice äußerste sich Cook auch zur Wichtigkeit des Datenschutzes bei Apple. Sagten Konkurrenten, sie könnten ihre Dienste nur aufgrund der Sammlung großer Datenmengen verbessern, sei dies "einfach großer Quatsch". Apple fordere seine Leute heraus, die privatsphärenfreundlichste Lösung zu finden. Das komme nicht nur von ihm selbst, sondern sei Teil von Apples Unternehmensphilosophie.

Zur Frage, warum Apple dann iCloud-Daten in China mittlerweile auf Servern lagert, die von Regierungsunternehmen kontrolliert werden, betonte Cook, man beherrsche die Verschlüsselungs-Keys für iCloud weiter selbst. Allerdings hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass diese für chinesische User auch in China lagern. (bsc)