Großbritannien: Russischer Geheimdienst steckt hinter Cyberangriffen

Der russische Geheimdienst GRU soll gezielt Cyberangriffe auf den Westen verübt haben, sagt eine Studie des britischen National Cyber Security Centers.

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Graues Bürogebäude

(Bild: Гагыдза (CC BY-SA 3.0))

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Von
  • dpa

Der britische Außenminister Jeremy Hunt hat dem russischen Militärgeheimdienst Glawnoje Raswedywatelnoje Uprawlenije (GRU) vorgeworfen, in den letzten Jahren für eine Reihe von Cyberangriffen auf westliche Staaten und Institutionen weltweit verantwortlich zu sein.

Das britische National Cyber Security Center (NCSC) habe in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie herausgefunden, dass der Geheimdienst GRU an Angriffen gegen die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, die ukrainischen Verkehrsnetze und auf die US-Präsidentschaftswahlen 2016 beteiligt gewesen sei, zitierte die britische Nachrichtenagentur Press Association Hunt. Der Geheimdienst stecke hinter "willkürlichen und unverantwortlichen" Attacken auf politische Organisationen und Unternehmen.

Die Angriffe zeigten, dass Russland agiere, ohne das Völkerrecht zu beachten, sagte Hunt und fügte hinzu: "Unsere Botschaft ist eindeutig: Zusammen mit unseren Verbündeten werden wir die Versuche des Geheimdiensts GRU, die internationale Stabilität zu unterwandern, enthüllen und darauf antworten."

Im April hatten Großbritannien und die USA bereits davor gewarnt, dass von Russland bezahlte Hacker eine globale Cyberattacke ausführen könnten.

Die Beziehung zwischen Großbritannien und Russland ist ohnehin schwer belastet. London wirft Moskau vor, für die Vergiftung des russischen Ex-Agenten Sergej Skripal im englischen Salisbury im März verantwortlich zu sein. Russland streitet das ab. Der Fall löste eine internationale Krise aus. (olb)