Pi trifft LoRa und Retro-Hardware – neue Crowdfunding-Projekte für Maker

Eine Platine wertet analoge Sensoren aus, der Retro-uC belebt Retro-Hardware neu und Pi Supply will den LoRaWAN-Einstieg vereinfachen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Crowdfunding

(Bild: ProtoCentral)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Helga Hansen
Inhaltsverzeichnis

Nicht jede Idee schafft es durchs Crowdfunding: der Retro-uC soll alte Prozessoren ins Open-Source-Zeitalter holen, die Kampagne sieht bisher aber durchwachsen aus. Besser läuft es für das Sensything und die LoRa-Boards, die auf das Internet der Dinge abzielen.

Die Sensything-Platine basiert auf dem ESP32-SoC (System-on-a-Chip) und soll Citizen Science einfacher machen. Das Open-Source-Projekt unterstützt die Datenerfassung über vier analoge Eingänge und verfügt über einen Analog-Digital-Wandler mit 24 Bit. Die Daten können über WLAN, Bluetooth 4.2/BLE und USB übertragen und anschließend über eine Android-App oder am Rechner über ein Web-Interface ausgewertet werden. Die Programmierung der Platine ist über die Arduino- und Espressif-ESP-IDE möglich.

Hinter dem Board steckt das Team ProtoCentral, das mit dem HealthyPi bereits einen Aufsatz für den Bastelrechner Raspberry Pi entwickelt hat, der verschiedene Gesundheitsdaten erheben kann. Das Sensything kann auf Crowdsupply für rund 55 Euro vorbestellt werden – das Finanzierungsziel von einem Dollar ist lange erreicht und die Plattform verkauft finanzierte Hardware auch nach dem Ende einer Kampagne weiter. Später soll es allerdings 64 Euro kosten (inkl. Versand). Die Hardware soll ab Ende November ausgeliefert werden.

Retrino

Alte Prozessoren erfreuen sich als Retro-Projekte ungebrochener Popularität. Den Zilog Z80, MOS 6502 und Motorola M68K bringt der Retro-uC zusammen und spendiert ihnen 72 GPIOs sowie ein JTAG-Interface. Den belgischen Open-Source-Mikrocontroller gibt es als Chip alleine sowie mit Breakoutboards in verschiedenen Formen: Der Retrino hat den Formfaktor des Arduino Mega, das Retro-uC Breadboard ist kompatibel mit DIL-Chips und ProtoPlus die Platine für größere Projekte.

Allerdings sieht es bei der Finanzierung mau aus: die Kampagne auf Crowdsupply läuft noch bis zum 21. Oktober und ist von den angepeilten 22.000 Dollar noch weit entfernt. Den Chip gibt es für rund 43 Euro, für circa 50 Euro auch mit Breadboard und den Retrino für 86 Euro (jeweils inkl. Versand).

LoRa-Boards

(Bild: Pi Supply)

Der britische Pi-Supply hat drei Boards entworfen, die LoRa und damit das Internet der Dinge einsteigerfreundlicher machen sollen. Über LoRa können Daten von entlegenen Orten stromsparend übertragen werden. Viele verschiedene Nodes kommunizieren dabei einem Gateway, das die Verbindung mit einem Netzwerk wie dem The Things Network herstellt. Das LoRa Gateway von Pi Supply gibt es als Aufsteckplatine für den Raspberry Pi. Den LoRa Node gibt es gleich in zwei Varianten, ebenfalls für den Raspi oder den britischen Mikrocontroller BBC micro:bit. Alle Platinen unterstützen entweder 868 MHz und 915 MHz.

Ab 32 Euro gibt es die Nodes auf Kickstarter vorzubestellen, während das günstigste Gateway 144 Euro kostet (jeweils inkl. Versand). Bis zum 6. November sollen rund 28.500 Euro zusammen kommen. Anschließend will Pi Supply, die bereits ihr erstes Produkt 2013 auf Kickstarter finanzierten, ausliefern. (hch)