Manipulationsvorwürfe: Merkwürdigkeiten in Apples Podcast-Charts

Zwischenzeitlich landeten ominöse Audiosendungen ganz oben in der Liste – und Hits wie "Serial" weit hinten. Offenbar konnte bei Apples System getrickst werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Manipulationsvorwürfe: Merkwürdigkeiten in Apples Podcast-Charts

Apples Podcast-Angebot auf iPad, iPhone und Mac.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apples Podcast-Plattform in iTunes und auf iPhone und iPad gilt als weltweit wichtigste – entsprechend genau schaut die Branche auf die Topliste des Angebots, vor allem jene in den Vereinigten Staaten. Am Wochenende haben sich dort einige Merkwürdigkeiten abgespielt: Offenbar kam es zu Manipulationen. Zwischenzeitlich waren völlig unbekannte und kaum bewertete Sendungen zum Thema Immobilien oder Fitness in den Top 5; teilweise sogar auf Platz 1. Die höchst populäre Serie "Serial", deren dritte Staffel gerade begonnen hat, war hingegen mitunter auf Platz 26 zu finden.

Mittlerweile scheint das Problem behoben zu sein; die aktuellen Charts präsentieren sich wieder normal. Experten gehen davon aus, dass am Wochenende zu direkter Einflussnahme auf die Charts gekommen war. Dave Zohrob, Chef des Podcast-Analyse-Start-ups Chartable, sagte gegenüber BusinessInsider, er habe eine "hochgradig ungewöhnliche Zahl von Manipulationen" in den letzten Tagen festgestellt.

Dabei scheinen die dahintersteckenden Personen auf Klickbetrug zu setzen: Sie engagieren "Freelancer", die nichts anderes tun, als über iTunes oder die Podcast-App unter iOS ein "zu bewerbendes" Angebot herunterzuladen. Auf Twitter hieß es von einem Branchenkenner, dies sei "einfacher denn je". Man könne für 50 US-Dollar auf Plattformen wie Fiverr 20 Personen einkaufen, denen es dann gelänge, einen Podcast in die Top 20 zu klicken.

Apple hat sich zu dem Thema bislang nicht geäußert. Der Konzern hatte seine Podcast-Plattform lange eher stiefmütterlich behandelt, obwohl sie wie erwähnt als weltweit führend gilt. Künftig möchte der Konzern Podcastern aber auch bessere Analysewerkzeuge an die Hand geben.

Im April hatte Apple mitgeteilt, dass über 50 Milliarden Podcasts bei iTunes & Co. heruntergeladen und gestreamt wurden. (bsc)