Patentantrag: iPhone soll vor Fake-Anrufen warnen

Apple forscht an einer Technik, die Call-ID-Spoofing offenlegen soll und iPhone-Besitzer so schon vor dem Abheben auf betrügerische Anrufe hinweisen könnte.

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Spam iPhone

Mit Hilfe von Dritt-Apps kann das iPhone vor Spam-Anrufen warnen.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Um Telefonbetrug zu erschweren, erwägt Apple eine automatische Prüfung der Anrufer-ID: Ein Smartphone könnte bei einem Anruf anhand verschiedener Parameter feststellen, ob die übermittelte Rufnummer legitim oder möglicherweise gefälscht ist, wie Apple in einem nun veröffentlichten Patentantrag ausführt.

Durch Call-ID-Spoofing könne sich ein betrügerischer Anrufer einen legitimen Anstrich geben und etwa als "Polizist, Mitarbeiter eines Stromanbieters oder als ein Verwandter tarnen", schreibt Apple, derartige Betrügereien seien "in manchen Ländern ein weitverbreitetes Problem für Nutzer von Mobilgeräten".

Ein Algorithmus könne die bei IP-Telefonie gängigen Angaben des Netzprotokolls SIP prüfen, um festzustellen, ob ein SIP Invite zum Aufbau einer Gesprächsverbindung tatsächlich vom vermeintlichen Absender stammt, wie es in dem im vergangenen Jahr von Apple eingereichten Patentantrag heißt. Bei einer gefälschten Absendernummer würden mehrere Header des SIP Invites durch einen Netzwerk-Server überschrieben, der diese zum Empfänger überträgt – eine derartige Netzwerkaktivität könne der Betrüger nicht fälschen.

Spoofing unterbricht das übliche SIP-Trapez, erklärt Apple in dem neu veröffentlichten Patentantrag.

Zusätzlich sei eine Prüfung des zur Anrufer-ID gehörenden Netzbetreibers möglich, um abzugleichen, ob die angegebene Nummer tatsächlich aus dessen Netz heraus verwendet wird. Auch lasse sich aus den SIP-Daten unter Umständen ableiten, von welchem Gerätetyp und mit welcher Netzwerkverbindung angerufen wird und so ein weiterer Hinweis auf dessen Legitimität gewinnen.

iOS bietet von Haus aus bislang keinen Schutz gegen Spam-Anrufe, das lässt sich nur über die Installation von Dritt-Apps nachrüsten, die dann Warnhinweise einblenden können. Apple-Nutzer sind längst in das Visier von Phishern und Telefonbetrügern geraten, die sich als "Apple Support" ausgeben und Angerufenen unter anderem vorgaukeln, ihr iCloud-Account sei kompromittiert – zur Absicherung müssten sie nur ihre Zugangsdaten mitteilen. Eine Sicherheitsfirma warnte jüngst, Angreifer könnten auch die Siri-Vorschläge zu Anrufernamen missbrauchen, um sich einen legitim wirkenden Anstrich zu verpassen. (lbe)