Gesundheitsdatenabgleich per iCloud kann Tage dauern

Wer seine Health-Infos auf ein neues iPhone mitnehmen will, muss sich bei Verwendung der Internet-Synchronisierung gedulden. Abhilfe schafft ein lokales Backup.

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Nutzerbericht: Gesundheitsdatenabgleich per iCloud kann Tage dauern

Die Health-App ist Apples Gesundheitszentrale auf dem iPhone.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Offenbar hat iCloud unter iOS 12 Schwierigkeiten, Daten aus Apples Gesundheitsapp Health zwischen iPhones abzugleichen. Dies gilt dann, wenn es sich bei einem der Geräte um ein neues oder wiederhergestelltes iPhone handelt, auf dem bislang keine Health- und Aktivitätsdaten vorhanden waren, also eine vollständige Synchronisation notwendig ist. Zudem müssen zuvor größere Datenmengen – also mindestens über einige Monate wenn nicht Jahre hinweg – gesammelt worden sein. Der Abgleich kann dann Tage bis schlimmstenfalls Wochen dauern, berichten Nutzer unter anderem auf Reddit.

Apple erlaubt seit iOS 11, Health-Daten auf Wunsch auch in iCloud vorzuhalten. Diese umfassen neben Gesundheitsinfos, die der Nutzer selbst eingibt oder – vorerst nur in den USA – von Ärzten und Kliniken erhält, auch Aktivitätsinformationen von einer gekoppelten Apple Watch, darunter zu den Sportsitzungen und verbrauchte Kalorien. Die Datenmenge kann durchaus auf ein Gigabyte und mehr anwachsen, wenn man regelmäßig aktiv ist.

In iOS 12 scheint es nun aber das Problem zu geben, dass das Einspielen dieser Daten aus iCloud auf ein Neugerät – beispielsweise beim Wechsel auf ein frisch gekauftes iPhone – auch per schnellem WLAN extrem lange dauert. Ein Reddit-Nutzer beschreibt, dass nach dem Wechsel auf ein iPhone XS Max zunächst keine Sportdaten in der Health-App vorhanden waren. Mittels Blick ins Terminal konnte er jedoch feststellen, dass der Download von Tausenden von Dateien lief.

Das Problem: Der dafür zuständige Daemon namens "healthd" arbeitet offenbar unzuverlässig. Zudem wird anscheinend vorausgesetzt, dass das iPhone aktuell entsperrt ist – Apple schützt Health-Daten per Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Entsprechend erfolgt der Prozess langsam und schrittweise, wenn man das Gerät entsperrt verwendet. "healthd" scheint zudem ein Speicherleck zu enthalten, das dazu führt, dass der Prozess regelmäßig vom System neu gestartet werden muss.

Entsprechend sollten User, die ihre Gesundheitsdaten vermissen, ihrem Gerät Zeit geben – und es womöglich über einen längeren Zeitraum entsperrt lassen. Die automatische Gerätesperre kann in den Systemeinstellungen im Bereich Bildschirm und Helligkeit deaktiviert werden. Sind alle Daten angekommen, sollte man sie wieder – auch aus Sicherheitsgründen – starten.

Alternativ können Nutzer auch schlicht iCloud für Gesundheits- und Aktivitätsdaten nicht zulassen und ein lokales Backup über iTunes auf Mac und PC nutzen. Dabei muss zwingend ein Passwort gesetzt werden, damit Apple auch sensible Daten mitspeichert. Da in der Sicherung alle Infos bereitstehen, muss man sich auch nicht auf einen mehrtägigen Health-Synchronisationsprozess für das Neugerät einstellen. (bsc)