Experte: iPhone XR verkauft sich angeblich deutlich schlechter als geplant

Bis zu 30 Millionen Einheiten weniger als von Apple vorgesehen könnten vom neuen Einsteigermodell über den Ladentisch gehen, meint ein gut informierter Analyst.

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iPhone XR

Schön bunt: Das iPhone XR.

(Bild: Apple)

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Das iPhone XR soll Apples neuer Bestseller werden: Es ist dank der verwendeten LCD-Technik günstiger als die Topmodelle iPhone XS und XS Max. Allerdings läuft das Geschäft mit den Ende Oktober auf den Markt gekommenen Geräten offenbar schlechter als vom Hersteller erwartet. Das berichtet zumindest ein üblicherweise gut informierter Analyst.

Wie Ming-Chi Kuo vom Investmenthaus TF International Securities in einem Bericht an Investoren mitteilte, glaubt er, dass im gesamten XR-Lebenszyklus, also zwischen dem 4. Quartal 2018 und dem 3. Quartal 2019, rund 70 Millionen Einheiten verkauft werden. Zuvor hatte er 100 Millionen geschätzt. Die 30 Millionen Geräte weniger begründet Kuo mit verschiedenen negativen Markteinflüssen. So sei die Kaufbereitschaft in China aufgrund des aktuellen Handelskrieges mit den USA geringer als von Apple errechnet.

Weiterhin hätten potenzielle Kunden sich einen geringeren Preis oder auch eine Doppelkamera sowie einen (noch) dünneren Displayrand erhofft. In China sorgt zudem das Mate 20 von Huawei für einiges an Konkurrenz. Im vierten Quartal 2018 werde Apple deshalb 30 bis 35 Prozent weniger Geräte absetzen können.

Die Verkaufsschwäche beim iPhone XR wird laut Kuo allerdings vom iPhone XS sowie älteren Modellen ausgeglichen. Dennoch sei mit einem Rückgang von 15 Prozent bei den Gesamtlieferungen im ersten Quartal 2019 zu rechnen. Ob dies wirklich eintritt, lässt sich künftig indes nicht mehr nachvollziehen. Apple wird laut eigenen Angaben künftig über verkaufte Stückzahlen offiziell schweigen – dabei waren die iPhone-Stückzahlen für die Börse stets ein wichtiger Indikator. Der Apple-Aktie hat diese Entscheidung nicht gut getan – sie ist aktuell wieder unter 200 US-Dollar gefallen.

Spekulationen, die Nachfrage beim XR könne geringer ausfallen, gibt es bereits seit Wochen. Ablesen lassen soll sich dies unter anderem an der Auslastung von Apples Auftrags- und Komponentenfertigern.

(bsc)