AMD freut sich über Epyc-Supercomputer

Das HLRS in Stuttgart bekommt 2019 einen 24-PFlops-Cluster mit "Rome"-Epycs und das US-Institut Lawrence Livermore kauft schon jetzt.

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AMD freut sich über Epyc-Supercomputer

Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS)

(Bild: HLRS/Boris Lehner)

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Der erste AMD-Epyc-Eintrag auf der Top500-Liste geht auf das Konto des chinesischen Joint-Venture-Partners THATIC beziehungsweise Hygon. Doch 2019 folgt mindestens ein "echter" AMD Epyc, dann aber schon die Zen-2-Version Rome: Damit bestückt das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) den bereits angekündigten Hawk.

Hawk folgt auf das Cray-XC40-System Hazel Hen, das 2015 Deutschlands schnellster Supercomputer war. Gemeinsam mit dem Leibniz-Rechenzentrum (LRZ, SuperMUC-NG) und dem Jülich Supercomputing Centre (JSC, Juwels) bildet das HLRS den Verbund Gauss Centre for Supercomputing (GCS). SuperMUC-NG und Juwels arbeiten jeweils mit Intel Xeon-SP und teilweise mit Nvidia Tesla V100.

Bisher war erwartet worden, dass auch im 38 Millionen Euro teuren 24-PFlops-System Hawk Intels Skylake- beziehungsweise Cascade-Lake-Xeons rechnen werden. Doch nun ist klar: Hewlett Packard Enterprise (HPE) liefert 5000 Epyc-Knoten. Welche Faktoren den Ausschlag gaben, verrät das HLRS bisher nicht genau, erwähnt aber einerseits hohe Speichertransferraten – AMDs Epyc hat acht DDR4-Speicherkanäle, der vergleichbare Xeon-SP nur sechs – und betont andererseits, dass eine andere CPU als bei den GCS-Partnern die Vielfalt erweitere.

Der hohe Speicherdurchsatz ist laut HLRS vorteilhaft für Simulationsalgorithmen, etwa für numerische Strömungsmechanik und Molekulardynamik. Die kommenden Zen-2-Epycs binden außerdem PCIe-4.0-Adapterkarten an, haben doppelt so viele Kerne und eine pro Kern doppelt so hohe (AVX-)Gleitkomma-Rechenleistung wie ihre Vorgänger.

Noch mit dem aktuellen Naples-Epyc 7401 (24 Kerne) bestückt die Firma Penguin Computing die 170 Maschinen des "Corona" am Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL). Die Hälfte der Knoten ist zusätzlich mit je vier Rechenbeschleunigern vom Typ AMD Radeon Instinct MI25 bestückt. Als Interconnect dienen Infiniband-Adapter (HDR 200) von Mellanox.

Corona soll schon im Dezember laufen und 384 TFlops Rechenleistung liefern. (ciw)