"Krypto-Kater": Kryptogeld-Flaute lässt Aktie von Nvidia fallen

Vergangenes Jahr konnte Nvidia die Nachfrage nach Grafikkarten teilweise nicht bedienen – Schuld war der Kryptogeld-Boom. Damit ist es lange vorbei.

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"Krypto-Kater": Bitcoin-Flaute lässt Aktie von Nvidia fallen

(Bild: Nvidia)

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Das Ende des Kryptogeld-Booms schlägt auf Geschäft und Aktienkurs des Grafikkarten-Spezialisten Nvidia durch. Die Aktie fiel im vorbörslichen Handel am Freitag zeitweise um rund 18 Prozent, nachdem Nvidia die Anleger mit den jüngsten Quartalszahlen und dem Ausblick enttäuscht hatte. Das Schürfen von Kryptogeld erfordert massive Computer-Ressourcen – bei manchen Währungen wie Ethereum werden dafür vor allem Grafikkarten genutzt. Auf dem Höhepunkt des Kryptogeld-Booms führte das zu Engpässen bei einigen Nvidia-Karten und Preissteigerungen.

Doch in diesem Jahr verloren der Bitcoin und praktisch jede andere Kryptowährung auch massiv an Wert. Das machte auch die stromintensive Erzeugung der digitalen Münzen weniger attraktiv. Nvidia habe sich in dieser Situation verschätzt, sagte Firmenchef Jensen Huang nach Vorlage der Quartalszahlen. "Der Krypto-Kater dauerte länger als wir erwarten hatten", räumte er ein. So seien die Preise nicht so schnell gesunken und entsprechend auch die Nachfrage langsamer angesprungen als gedacht. Jetzt erwarte er aber eine Normalisierung.

Es war vor allem die Umsatzprognose für das laufende Quartal, die die Wall Street schockierte. Nvidia stellte Erlöse von rund 2,7 Milliarden Dollar in Aussicht – Analysten waren eher von 3,4 Milliarden ausgegangen. Und im Vorjahresquartal hatte Nvidia noch gut 2,9 Milliarden Dollar Umsatz gemacht.
Im Ende Oktober abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal steigerte Nvidia unterdessen die Erlöse um 21 Prozent auf knapp 3,2 Milliarden Dollar und machte 1,2 Milliarden Dollar Gewinn – rund 47 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

[UPDATE, 17.11.2018, 13:30]

Eine frühere Fassung der Meldung enthielt die irreführende Behauptung, dass Grafikkarten derzeit optimal für das Mining von Bitcoin geeignet seien. Der Fehler sowie damit zusammenhängende Formulierungen wurden korrigiert. (mho)