Angst vor iPhone-Verkaufsrückgängen: Foxconn spart Kosten ein

Apples wichtigster Auftragsfertiger möchte bis zu 2,5 Milliarden Euro im kommenden Jahr einsparen. Grund sind offenbar Signale von Kunden.

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Foxconn-Fabrik

Arbeit bei Foxconn.

(Bild: dpa, Ym Yik/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Die Spekulationen über schlechte iPhone-Verkäufe bei den neuen Modellen XR, XS und XS Max reißen nicht ab. Sie kommen vor allem aus Apples Lieferkette und sorgen seit Wochen dafür, dass die Apple-Aktie einen Rückschlag nach dem anderen erlebt. Nun soll auch der vor allem als iPhone-Fertiger bekannte Produktionskonzern Foxconn betroffen sein. Das Unternehmen plant laut einem Medienbericht drastische Sparmaßnahmen für das kommende Jahr.

Die Kosten bei dem Unternehmen, das seinen Hauptsitz in Taiwan hat und vor allem in China für Apple produziert, sollen um 20 Milliarden Yuan – das entspricht rund 2,5 Milliarden Euro – gesenkt werden, schrieb die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf ein internes Foxconn-Rundschreiben.

Allein der auf iPhone-Fertigung spezialisierte Bereich, der als "Kronjuwel" der Firma gilt, soll demnach sechs Milliarden Yuan, also gut 760 Millionen Euro, einsparen. Rund jeder zehnte Mitarbeiter aus dem nichttechnischen Bereichen werde gekündigt. Foxconn reagierte abwehrend auf den Bericht. In einer Stellungnahme an Bloomberg hieß es, das Unternehmen stelle "vor jedem neuen Jahr" sein Geschäft auf den Prüfstand.

Die Foxconn-Pläne folgen auf Berichte, dass Apple die Bestellungen seiner neuen iPhone-Modelle bei den Zulieferern gesenkt habe. In den zumeist asiatischen Fabriken von Foxconn – produziert wird aber auch etwa in Brasilien oder in den USA – werden jedoch nicht nur Apple-Produkte hergestellt, sondern auch diverse Geräte für andere Elektronik- und PC-Firmen, die keine eigene industrielle Fertigung mehr haben. Allerdings ist der Smartphone-Markt insgesamt im Abschwung – und andere Geschäfte wie etwa die Fertigung der gut laufenden Playstation-Spielekonsole von Sony können dies offenbar nicht ausgleichen.

Unterdessen gab es zumindest aus China bessere Nachrichten für Apple: Laut Angaben der Finanzfirma Rosenblatt Securities gelang es Apple, am Shoppingtag "Singles Day" besonders viele iPhone-XR-Modelle abzusetzen. Dies ist das diesjährige Einstiegsmodell des Konzerns. Rosenblatt hatte zuvor jedoch seine Produktionsvorhersagen beim iPhone gesenkt; dies blieb auch nach dem prognostizierten Verkaufserfolg so.

(bsc)