Börsenwert: Microsoft pirscht sich an Apple heran

Aktionäre des iPhone-Herstellers sind seit Wochen mit fallenden Kursen konfrontiert. Der Windows-Produzent holt auf.

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(Bild: dpa, Ralf Hirschberger)

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Wenn die Apple-Aktie weiter fällt und Microsofts Anteilsscheine gleich bleiben oder zulegen, könnte der Softwareriese dem iPhone-Hersteller die Börsenkrone abnehmen. Am Freitag lag Apples Marktkapitalisierung noch bei 817 Milliarden US-Dollar. Microsoft hatte sich da bereits auf 791 Milliarden Dollar hervorgearbeitet. Auch andere IT-Konkurrenten von Apple schließen zu dem Konzern auf: Amazon hatte am Freitag einen Börsenwert von 734 Milliarden, Google von 712 Milliarden.

Lange Zeit war Apple der unumstrittene Börsenkönig. Im August gelang es dem Unternehmen sogar, als erstes Unternehmen an der amerikanischen Börse eine Marktkapitalisierung von einer Billion Dollar zu erreichen. Seither ging es mit den Anteilsscheinen des iPhone-Konzerns allerdings wieder deutlich bergab: Seit Wochen fallen die Kurse. Von einem 52-Wochen-Hoch von 233,47 Dollar pro Aktie waren am Freitag nur noch 172,29 Dollar übrig, ein erneutes Tagesminus von 2,54 Prozent.

Grund für die Rückschläge sind schlechte Nachrichten, für die Apple teilweise selbst verantwortlich ist. So hatte der Konzern Anfang November angekündigt, künftig über Geräteverkäufe zu schweigen, also keine konkreten Absatzzahlen bei iPhone, Mac und iPad mehr zu nennen. Diese Werte – insbesondere der beim iPhone – wurden von der Wall Street und ihren Analysten jedoch als wichtige Wasserstandsanzeige gesehen. Die Tatsache, dass Apple seit dem vierten Quartal keine Informationen mehr nennen will, wurde als Anzeichen für mögliche Absatzprobleme gewertet.

Tatsächlich gab es in den vergangenen Wochen immer wieder Berichte über schlechtere Verkäufe etwa beim iPhone XR. Zulieferer und Fertiger wie Foxconn sollen ihre internen Prognosen abgesenkt haben beziehunngsweise stiegen auf einen Sparkurs um. Angeblich wurde sogar die Fertigung des eigentlich eingestellten iPhone X wieder angefahren, um die bei Samsung georderten OLED-Bildschirme verarbeiten zu können. Wie es wirklich läuft bei Apple werden jedoch erst die nächsten Quartalszahlen zeigen, die im Anfang 2019 zu erwarten sind. Dann werden Umsatz und Gewinn gemeldet. Aktuell läuft Apples wichtiges Weihnachtsgeschäft.

[Update 26.11.18 22:37 Uhr:] Microsoft gelang es am Montag, Apple kurzzeitig beim Börsenwert zu überholen – das erste Mal seit acht Jahren. Allerdings "gewann" Apple zum Handelsschluss dann und blieb mit 828 Milliarden Dollar gut 11 Milliarden Dollar wertvoller als Microsoft. (bsc)