Folientaster selbstgemacht – von Hand oder mit der Maschine

Unsere Pushables-Folientaster für Wearable-Projekte sind schnell selbst hergestellt. Mit einem 3D-Drucker lässt sich die Produktion auch automatisieren.

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Plastikstreifen der drei Schichten des Tasters
Lesezeit: 10 Min.
Von
  • Konstantin Klamka
  • Raimund Dachselt
Inhaltsverzeichnis

Ob interaktives Papier, biegsame Armband-Controller oder spritz­wassergeschützte Pro­to­typen – für Folientaster gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Unsere "Pushables" sind außerdem einfach und günstig selbst zu bauen. Als Forscher im Inter­active Media Lab der TU Dresden stellen wir sie oft als individuell gestaltete Komponenten her, mit denen wir an neuartigen Wearables und innovativen Interaktions­konzepten tüfteln. Neben dieser Anleitung stellen wir auf unserer Webseite alle Dateien zur Verfügung, mit denen selbst eigene Prägemaschinen nachgebaut werden können.

Verschiedene Folientaster

Typische Folientaster bestehen aus einem Schaltkreis, einer Trennschicht und kuppelförmigen Tastern aus thermisch verformten Polyester­folien; sogenannte Polydomes. Die charakteristischen Knöpfe schließen bei einem Herunterdrücken den darunterliegenden Schaltkreis, da diese mit einer leitfähigen Unterseite bestückt sind.

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Bereits bei der Leiterbahn gibt es verschiedene Möglichkeiten, seine Taster zu gestalten: von Schaltkreisen, die mit elektrisch leitfähigen Stiften von Hand gemalt werden, bis hin zu professionell gedruckten Schaltplänen mit spezieller Tinte. Eine Herausforderung sind außerdem die Polydome, deren Kuppelform den Schalter erst fühlbar macht. Hierzu bauen wir einen Lötkolben zum Prägewerkzeug um. Wer eine größere Produktion anstrebt oder lieber Maschinen für sich arbeiten lässt, kann daraus auch eine Prägemaschine weiterentwickeln. Insbesondere Fans des MaXYposi und von Selbstbau-3D-Druckern dürften hieran Freude haben.

Mehr Infos

Kurzinfo

Darum geht's

  • Funktionsweise von Folientastern
  • Eigene Designs entwerfen und realisieren
  • Taktile Folientaster thermisch selber prägen

Checkliste

  • Zeitaufwand: etwa zwei Stunden für manuelle Prägung oder ein Wochenende für den Bau einer Prägemaschine
  • Kosten: wenige Euro je Folientaster
  • Maschinen: temperaturgeregelter Lötkolben, Lochzange oder Schlageisen, Schere, optional: Tintenstrahl-Drucker mit Nano-Silber-Tinte oder 3D-Drucker

Material Folientaster

  • PVC-Folien (0,15 mm und 0,4 mm)
  • Kupferband, leitfähige Stifte oder Nano-Silber-Tinte
  • kuppelförmige Ziernägel

Material Prägemaschine (optional)

  • Schrittmotor
  • Treiber-Board
  • Arduino
  • Taster
  • 12-V-Netzteil
  • Düse für 3D-Drucker