Folientaster selbstgemacht – von Hand oder mit der Maschine
Unsere Pushables-Folientaster für Wearable-Projekte sind schnell selbst hergestellt. Mit einem 3D-Drucker lässt sich die Produktion auch automatisieren.
- Konstantin Klamka
- Raimund Dachselt
Ob interaktives Papier, biegsame Armband-Controller oder spritzÂwassergeschĂĽtzte ProÂtoÂtypen – fĂĽr Folientaster gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Unsere "Pushables" sind auĂźerdem einfach und gĂĽnstig selbst zu bauen. Als Forscher im InterÂactive Media Lab der TU Dresden stellen wir sie oft als individuell gestaltete Komponenten her, mit denen wir an neuartigen Wearables und innovativen InteraktionsÂkonzepten tĂĽfteln. Neben dieser Anleitung stellen wir auf unserer Webseite alle Dateien zur VerfĂĽgung, mit denen selbst eigene Prägemaschinen nachgebaut werden können.
Typische Folientaster bestehen aus einem Schaltkreis, einer Trennschicht und kuppelförmigen Tastern aus thermisch verformten PolyesterÂfolien; sogenannte Polydomes. Die charakteristischen Knöpfe schlieĂźen bei einem HerunterdrĂĽcken den darunterliegenden Schaltkreis, da diese mit einer leitfähigen Unterseite bestĂĽckt sind.
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Bereits bei der Leiterbahn gibt es verschiedene Möglichkeiten, seine Taster zu gestalten: von Schaltkreisen, die mit elektrisch leitfähigen Stiften von Hand gemalt werden, bis hin zu professionell gedruckten Schaltplänen mit spezieller Tinte. Eine Herausforderung sind außerdem die Polydome, deren Kuppelform den Schalter erst fühlbar macht. Hierzu bauen wir einen Lötkolben zum Prägewerkzeug um. Wer eine größere Produktion anstrebt oder lieber Maschinen für sich arbeiten lässt, kann daraus auch eine Prägemaschine weiterentwickeln. Insbesondere Fans des MaXYposi und von Selbstbau-3D-Druckern dürften hieran Freude haben.
Kurzinfo
Darum geht's
- Funktionsweise von Folientastern
- Eigene Designs entwerfen und realisieren
- Taktile Folientaster thermisch selber prägen
Checkliste
- Zeitaufwand: etwa zwei Stunden für manuelle Prägung oder ein Wochenende für den Bau einer Prägemaschine
- Kosten: wenige Euro je Folientaster
- Maschinen: temperaturgeregelter Lötkolben, Lochzange oder Schlageisen, Schere, optional: Tintenstrahl-Drucker mit Nano-Silber-Tinte oder 3D-Drucker
Material Folientaster
- PVC-Folien (0,15 mm und 0,4 mm)
- Kupferband, leitfähige Stifte oder Nano-Silber-Tinte
- kuppelförmige Ziernägel
Material Prägemaschine (optional)
- Schrittmotor
- Treiber-Board
- Arduino
- Taster
- 12-V-Netzteil
- DĂĽse fĂĽr 3D-Drucker