Microsoft beerdigt angeblich Edge-Browser und setzt auf Chromium

Schluss für Edge? Einem Bericht zufolge soll Microsoft einen neuen Browser auf Chromium-Basis entwickeln. "Project Anaheim" soll Edge unter Windows 10 ersetzen.

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Bericht: Microsoft beerdigt seinen Edge-Browser
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Der große Hit war der Edge-Browser nie. Dabei haben die Entwickler eine neue Rendering-Engine namens EdgeHTML erdacht, die ohne die Altlasten des in die Jahre gekommenen Vorgängers Internet Explorer auskommt.

Edge ist daher schneller, schlanker und sicherer als der Internet Explorer. Nun aber soll angeblich Schluss sein: Microsoft entwickle einen Chromium-basierten Webbrowser, der Edge ersetzen soll – das berichtete zuerst Windows Central unter Berufung auf eine ungenannte Quelle. Diese habe verraten, dass der neue Windows-10-Browser unter dem Projektnamen "Anaheim" entwickelt werde. EdgeHTML als Standard-Browser-Engine sei quasi tot.

Microsoft wollte sich nicht äußern: Gegenüber heise online erklärte das Unternehmen, "grundsätzlich" keine Gerüchte zu kommentieren. The Verge will aber erfahren haben, dass das Microsoft noch in dieser Woche die Pläne für einen Chromium-Browser vorstellen wird. Bis dahin sind etwaige Spekulationen mit Vorsicht zu genießen.

Der Grund für den angeblichen Neustart sei die Unlust der Nutzer, auf Edge zuzugreifen, meint Windows Central. Bugs und nervige Eigenheiten halten viele davon ab, komplett auf den Standard-Browser von Windows 10 umzusteigen.

Diverse Statistiken zeigen, dass Google Chrome weltweit unangefochten an der Spitze liegt. In Deutschland etwa hat der Browser laut Statista einen Marktanteil von fast 42 Prozent. Edge liegt derzeit bei nur 7 Prozent, in der Vergangenheit waren es 5 bis 6 Prozent. Selbst der Edge-Vorgänger ist beliebter: Im September 2018 verzeichnete der Internet Explorer einen Marktanteil von noch immer 10 Prozent.

Zieht Microsoft also tatsächlich die Notbremse und stampft Edge ein? Es wäre ein drastischer Schritt, aber eben auch eine neue Chance, endlich gegen die Dominanz von Google und Chrome anzukommen. Der Umstieg von EdgeHTML auf Chromium würde den Entwicklern zudem viel Arbeit ersparen, doch für die Vielfalt im Web wäre das eine schlechte Nachricht. Schon jetzt dominiert Chromium den Browser-Markt. Viele Web-Entwickler sind dennoch große Fans der Engine, da sie neue Web-Standards und -Techniken schnell unterstützt. EdgeHTML hinkte im Vergleich immer hinterher.

Unsicher sei noch, ob Anaheim den Edge-Markennamen nutzen werde oder einen brandneuen, so die Quelle von Windows Central weiter. Unklar ist außerdem, ob es eine neue Bedienoberfläche geben wird.

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(dbe)