Turner-Prize für iPhone-Filmerin

Der renommierte Kunstpreis geht 2018 an eine besondere Künstlerin, die in ihrer Arbeit auf Apples Smartphone setzt.

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Turner-Prize für iPhone-Filmerin

Die Tate Gallery in London richtet den Turner-Prize aus.

(Bild: Wikipedia / gemeinfrei)

Lesezeit: 2 Min.

Kunst auf dem iPhone ist in Großbritannien preiswürdig. Die britische Filmemacherin Charlotte Prodger erhält den diesjährigen Turner-Prize für Werke, die mit dem Handy aufgenommen wurden. Die 44-Jährige wurde für ihre mit einem Apple-Mobiltelefon angefertigten Kurzfilme "Bridgit" und "Stoneymollan Trail" ausgezeichnet.

Prodgers Werke zeugten vom "tiefgründigsten Gebrauch eines Geräts, so nüchtern wie die iPhone-Kamera, die die Kunst bisher gesehen hat", so der Vorsitzende der Jury und Direktor der Londoner Tate Gallery, Alex Farquharson, die die Preisverleihung ausrichtet.

"Bridgit", ein teilweise autobiografisches Werk, beschäftigt sich unter anderem mit der Identität von Menschen, die sich als queer bezeichnen. Ein Jahr lang filmte Prodger die schottische Landschaft und ihre Wohnung, darüber legte sie Soundeffekte aus ihrer Umgebung. Außerdem tritt sie selbst an einigen Stellen als Erzählerin auf und lässt Freunde aus Tagebüchern und Romanen von queeren Autoren vorlesen. Prodger lebt in Glasgow.

Der Turner-Preis ist die wichtigste britische Auszeichnung für moderne Kunst. Er ist nach dem englischen Maler William Turner (1775-1851) benannt und wird seit 1984 vergeben. Das Preisgeld für den Gewinner beträgt 25.000 Pfund (etwa 28.000 Euro). Die anderen Nominierten bekommen jeweils 5000 Pfund.

Die Vergabe der Auszeichnung wird stets von der Tate Gallery organisiert. Im vergangenen Jahr hatte Lubaina Himid als erste schwarze Künstlerin den Turner-Preis zugesprochen bekommen. Unter den Preisträgern sind bislang erst zwei Deutsche: der Fotograf Wolfgang Tillmans (2000) und die Malerin Tomma Abts (2006). (mit Material von dpa) / (bsc)