Facebook ist NICHT die Öffentlichkeit

Viele Anbieter füttern brav die sozialen Medien, lassen ihre eigene Webseite aber verhungern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 1 Min.

Kürzlich habe ich online nach einer Kneipe in der Nähe gesucht – und reichliche Treffer gefunden, allerdings keine davon im öffentlich zugänglichen Web. Alle Läden hatten ihre Speisekarten, Öffnungszeiten und so weiter ausschließlich auf Facebook. Danke, dann halt nicht.

Kurze Zeit später habe ich mich gewundert, wie jämmerlich ungepflegt die Webseite einer Sportveranstaltung aussieht, der ich regelmäßig beiwohne. Kein Wunder: Sämtliche Aktivität findet auf Facebook statt. Damit ist der Veranstalter offenbar so ausgelastet, dass er sich nicht mehr bemüßig fühlt, seine eigene Seite wenigstens einmal pro Saison zu aktualisieren.

Gestern dann eine Pressemeldung für ein Elektroautorennen. Der Link zu den Ergebnissen führte nicht etwa auf die eigene Homepage, sondern zu Facebook.

Liebe Leute: Facebook ist nicht die Öffentlichkeit. Wenn Ihr glaubt, es seien ja „ohnehin alle bei Facebook“: Nein, sind sie nicht. Es gibt viele gute Gründe dagegen, die ich im Jahr 2018 wohl nicht mehr aufzuzählen brauche.

Mag ja sein, dass ein Kneipenwirt andere Prioritäten hat als die Pflege einer Onlinepräsenz. Aber dafür gibt es schließlich von vielen Providern einfache Webbaukästen. Facebook mag noch bequemer sein, aber dafür macht man sich zur Geisel eines US-Konzerns mit wechselndem Geschäftsgeschick.

Zieht die Sozial-Karawane dann irgendwann weiter, muss man doch wieder auf tausend Hochzeiten tanzen. Da ist die Zeit in eine eigene Webpräsenz sicherlich besser investiert.

(grh)