Telecom-Konzern KPN baut Schulden ab

Auch die Gespräche zwischen der E-Plus-Muttergesellschaft und der belgischen Telecom-Firma Belgacom über eine Fusion sollen vorangekommen sein.

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  • dpa

Der stark verschuldete niederländische Telekom-Konzern KPN, Muttergesellschaft von E-Plus, verkauft für 603 Millionen Euro seinen Anteil am ungarischen Telekomunternehmen Pannon GSM an die Telenor aus Norwegen. Der Erlös soll dem Abbau der eigenen Schulden dienen. Da gleichzeitig auch der KPN-Anteil an der Verschuldung von Pannon (112 Millionen Euro) wegfällt, bringt der Verkauf dem einstmals staatlichen Konzern insgesamt eine Erleichterung von 715 Millionen Euro.

Die Gesamtschulden von KPN werden mit mehr als 23 Milliarden Euro angegeben. Sie entstanden durch den Kauf von E-Plus und den Erwerb von UMTS-Lizenzen in Deutschland und Großbritannien. Einschließlich dieser Vereinbarung hat KPN nach Angaben seines Vorstandsvorsitzenden Paul Smits bereits mehr als zwei Milliarden Euro durch den Verkauf von Aktivitäten erlöst, die nach Ansicht des Unternehmens nicht zum Kerngeschäft gehören.

Die Gespräche zwischen KPN und dem belgischen Telecom-Unternehmen Belgacom über eine Fusion sollen inzwischen wichtige Fortschritte gebracht haben. Wie die Zeitung De Telegraaf unter Berufung auf Informationen aus Kreisen der Unterhändler berichtete, habe man sich darauf geeinigt, beide Unternehmen als gleichwertig zu betrachten, obwohl KPN größer sei. Im Fall einer Fusion soll Belgacom-Chef John J. Goossens das neue Gesamtunternehmen führen. Die Verhandlungen könnten allerdings noch einige Zeit dauern, meldete das Blatt.

KPN sei an der Fusion interessiert, um kurzfristig die Schuldenlast zu verringern, hatte die niederländische Wirtschaftszeitung Het financieele Dagblad berichtet. "Längerfristig sucht KPN eine strategische Zusammenarbeit mit einem größeren Partner", schrieb das Blatt am Mittwoch. (dpa) / (jk)