Verbraucher haben weiter Probleme mit grenzenlosem Streaming

Jeder zweite verreiste User konnte laut einer Umfrage Streaming-Dienste nicht genauso nutzen wie zu Hause.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 49 Kommentare lesen
Verbraucher haben weiter Probleme mit grenzenlosem Streaming

(Bild: ec.europa.eu)

Lesezeit: 2 Min.

Acht Monate nach Inkrafttreten einer europaweiten Regel zur grenzenlosen Nutzung kostenpflichtiger Streaming-Dienste haben Kunden noch immer Probleme, die Inhalte im EU-Ausland abzurufen. Wie eine repräsentative Studie der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz ergab, konnte jeder zweite verreiste User die Dienste nicht genauso nutzen wie zu Hause.

Zum 1. April war die EU-Regel in Kraft getreten, wonach Anbieter wie Netflix, Sky Go oder Spotify ihren Kunden auch auf Reisen im EU-Ausland Zugriff auf die Inhalte ihres Heimatlandes gewähren müssen. Anbieter kostenloser Inhalte und die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender fallen nicht unter die neue Regel.

"Trotz der Portabilitätsverordnung haben viele Verbraucher noch Probleme mit der grenzüberschreitenden Nutzung", erklärt Manfred Schwarzenberg von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Konkret ergab die Studie, dass von den befragten Abonnenten kostenpflichtiger Dienste knapp ein Fünftel einen oder mehrere Angebote seit April im Ausland genutzt hat; von diesem berichteten 49 Prozent von Problemen.

Unter den 500 Nutzern kostenpflichtiger Streaming-Dienste, die diese seit April im EU-Ausland genutzt haben, gibt etwa jeder vierte Befragte an, dass Inhalte, die er in Deutschland streamen kann, nicht während des gesamten Auslandsaufenthaltes verfügbar waren. Dieses Problem ist laut Verbraucherzentrale das am häufigsten angegebene und zeigt sich bei allen Arten kostenpflichtiger Streaming-Dienste in ähnlichem Ausmaß, sei es bei TV-Mediatheken, im Sport, Video oder Musik-Streaming.

Manche Inhalte waren teilweise auch überhaupt nicht im EU-Ausland verfügbar: Beispielsweise haben 22 Prozent der Nutzer kostenpflichtiger TV-Mediatheken und 17 Prozent der Nutzer kostenpflichtiger Video-Streaming-Dienste diese Erfahrung beim letzten Aufenthalt im EU-Ausland gemacht.

Des Weiteren gaben 15 Prozent der Video-Streaming-Nutzer an, dass Inhalte, die sie vorher in Deutschland heruntergeladen hatten, im EU-Ausland nicht während der gesamten Zeit verfügbar waren – bei sechs Prozent der Befragten waren diese sogar überhaupt nicht verfügbar. Die Nutzer der anderen kostenpflichtigen Streaming-Dienste hatten in ähnlicher Weise Probleme mit den zuvor heruntergeladenen Inhalten.

Für die Studie wurden online 2590 Nutzer kostenpflichtiger Streaming-Dienste auf Basis einer online-repräsentativen Auswahl von Internetnutzern ab 16 Jahren befragt. (mit Material der dpa) / (anw)