Atlas der Internet-Verweigerer

Laut einer Emnid-Studie wollen rund 37 Millionen Bundesbürger nichts vom Internet wissen; in Chemnitz ist die Ablehnung besonders hoch.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 189 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sven Hansen

Rund 37 Millionen Bundesbürger "verweigern sich dem Internet". Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Telefon-Umfrage, die eMind@emnid in Kooperation mit der Initiative D21 durchgeführt hat. eMind@emnid, die Internet-Tochter von TNS Emnid, befragte 20.000 Personen im Alter ab 14 Jahren.

Den 37 Millionen "Online-Verweigerern" stehen 26 Millionen private Online-Nutzer und sieben Prozent Offliner gegenüber, die beabsichtigen, privat ins Internet zu gehen. Unter "Verweigerern" sumiert eMind@emnid Personen, die bisher keinen privaten Internet-Zugang haben und eine Anschaffung auch nicht planen. "Im Hinblick auf die private Internet-Nutzung besteht die Gefahr, dass sich Deutschland zu einer Zweiklassengesellschaft entwickelt", so Carsten Theisen von eMind@emnid zur digitalen Kluft in Deutschland. So ist dem "Verweigereratlas" zu entnehmen, dass der digitale Graben in Chemnitz besonders groß ist. Rund 64 Prozent der dort lebenden Bevölkerung verweigert die private Anschaffung eines Internet-Anschlusses. Zum Vergleich: im gesamten Bundesgebiet gehören 52 Prozent zu den Online-Verweigerern.

Die Hochburg der privaten Internet-Nutzer ist West-Berlin. 45 Prozent der im Westteil der Bundeshauptstadt lebenden Bürger haben einen privaten Internet-Zugang. Im Vergleich zu 37 Prozent im gesamten Bundesgebiet. Und diese Zahl wird weiter steigen, denn weitere 14 Prozent der Berliner planen bereits, einen privaten Internet-Zugang anzuschaffen. Im gesamten Bundesgebiet sind es zehn Prozent, die sich einen Internet-Anschluss zulegen wollen.

Die Verweigerungsmotive sollen weiter verfolgt und erforscht werden. "Dass die 'Verweigerung' nicht ausschließlich mit Strukturmerkmalen wie zum Beispiel Alter oder Einkommen korrespondiert, sondern auch Einstellungen und Werte eine Rolle spielen, werden wir gemeinsam mit der Inititative D21 in einer Folgestudie vertiefen," kündigte Frank Wagner von eMind@emnid an. (sha)