Mit dem iPhone bezahlen: Apple Pay tritt in Deutschland an

Kunden erster deutscher Banken können ihre Karten nun für Apples mobilen Bezahldienst freischalten – und damit off- wie online einkaufen.

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Apple Pay

Die Autorisierung der Zahlung erfolgt per Fingerabdruck oder der Gesichtserkennung Face ID auf iPhone X, XR und XS.

(Bild: dpa, Monica Davey)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Apple Pay ist am Dienstag in Deutschland gestartet, gute vier Jahre nach der Einführung des Bezahldienstes in den USA und mehrere Monate nach dem Konkurrenten Google Pay. Zu Beginn sind nur eine begrenzte Zahl an Banken und Finanzdienstleister mit von der Partie, wie Apple mitteilte.

  • Deutsche Bank
  • Hypovereinsbank (Unicredit)
  • Fidor
  • Comdirect
  • Hanseatic Bank
  • O2 Banking
  • N26
  • bunq
  • boon (Wirecard)
  • Vimpay
  • Edenred
  • American Express

Kunden können über diese Banken und Anbieter ausgegebene Kredit- sowie Debitkarten für Apple Pay registrieren – dafür sind Mastercard, Maestro und Visa mit von der Partie. Die klassische Girocard, gerne "EC-Karte" genannt, wird nach derzeitigem Kenntnisstand nicht unterstützt. Auch die Nutzung eines PayPal-Kontos, die Google Pay unabhängig von der Unterstützung durch einzelne Banken macht, ist in Apple Pay nicht vorgesehen.

Die Anmeldung einer Karte für Apple Pay erfolgt über die jeweilige App des Anbieters oder die auf dem iPhone vorinstallierte Wallet-App. Anschließend lässt sich eine auf dem iPhone hinterlegte Karte auch der Apple Watch hinzufügen.

Apple Pay in Deutschland einrichten (7 Bilder)

Apple Pay können Sie in der Wallet-App aktivieren. Diese finden Sie schnell über die Suchfunktion auf dem iPhone.

Apple-Pay-Zahlungen mit iPhone und Apple Watch sollten an jedem NFC-fähigen Bezahl-Terminal im Handel möglich sein – unabhängig davon, ob dieses bereits einen Hinweis auf "Apple Pay" zeigt.

Laut Apple ist so unter anderem die Begleichung von Rechnungen und Kleinbeträgen bei Aldi, Lidl, Netto, Real, Kaufland, im Bekleidungshandel bei H&M und S.Oliver, bei den Tankstellen Aral und Shell, den Elektronikmärkte MediaMarkt, Saturn sowie den Fast-Food-Ketten McDonalds BurgerKing möglich – sowie auf Autobahnraststätten zum Sanifair-Klogang.

Auch der Online-Handel kann Apple Pay einsetzen, sowohl in Apps als auch per Apple-Browser Safari ist eine Bezahlung möglich, neben iPhone und Watch auch mit iPad und Mac. Zum Start sollen bereits eine Reihe von Anbietern den Bezahldiensts akzeptieren, darunter etwa Flixbus, Ryanair, Foodora und Zalando.

Apple Pay speichert Karten in der Wallet-App, es lassen sich auch mehrere hinterlegen.

(Bild: Apple)

Apple verdient Berichten zufolge in den USA an jeder mit Apple Pay durchgeführten Krediktkartentransaktion 0,15 Prozent mit.

Dies zahlen Finanzinstitute an den iPhone-Konzern. Welche Konditionen der Konzern in Deutschland ausgehandelt hat, bleibt vorerst unklar – weder Apple noch die teilnehmenden Banken wollen sich dazu äußern. Für Endnutzer ist die Verwendung von Apple Pay nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden.

Die für den Bezahldienst hinterlegten Kartendaten werden weder auf dem iPhone noch auf Servern des Konzerns gespeichert, betont Apple. Stattdessen wird eine "Device Account Number" erstellt und in verschlüsselter Form gespeichert. Diese Gerätekontonummer kommt beim Autorisieren der Zahlung zum Einsatz, der Kunde müsse seine tatsächliche Kartennummer nicht mehr herausgeben, weder an Apple noch an den Händler oder Verkäufer.

[Update 11.12.2018 9:15 Uhr] Die Deutsche Kreditbank (DKB) will mit der hauseigenen Visa-Karte ebenfalls bald in Apple Pay vertreten sein, wie die Bank mitteilte. Die Santander Bank, die Apple Pay bereits in anderen Ländern unterstützt, wird dies demnächst auch in Deutschland tun, hieß es zudem.

Laut Apple werden ab dem kommenden Jahr neben der DKB auch Consorsbank, Consors Finanz, Ing Diba, Revolut, Crosscard, Sodexo, Viabuy und Fleetmoney den Bezahldienst unterstützen.

[Update 11.12.2018 16:35 Uhr] Michael Koch, Chief Digital Officer bei der Deutschen Bank, zeigte sich angesichts der Kundenreaktion zum Start von Apple Pay mehr als angetan. Die eigens zum Launch eingeführte kostenlose, virtuelle Debit-Card erfreue sich allergrößter Beliebtheit: "Pro Minute laufen bei uns Freischaltungsanträge in dreistelliger Höhe auf", so Koch. Er begrüßte zudem übergreifende Bezahllösungen wie Apple Pay, "proprietäre Insellösungen" seien nicht mehr zeitgemäß.

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(lbe)